Die Kommunikation mit dem Zahnarzt ist einer der wichtigsten Schlüssel zur Gesundheit

Die richtige Kommunikation zwischen dem Zahnarzt und seinem Patienten entscheidet über den Erfolg der Behandlung, daher ist es wichtig einen symphatischen Arzt auszuwählen.

Die Vermeidung von oralen Erkrankungen kann einer Reihe schwerwiegender Gesundheitsprobleme vorbeugen, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über Diabetes bis hin zu Atemwegserkrankungen. Bleiben ein oder mehrere Zahnherde über längere Zeit unbehandelt, können sich im Körper chronisch Entzündungen entwickeln und im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt auftreten. Über die Zusammenhänge zwischen Zahnherden und anderen Entzündungs-Erkrankungen wird jedoch selten nachgedacht oder erkannt. Bei chronischen Erkrankungen wenden sich die meisten Menschen nicht automatisch zu einem Zahnarzt, sondern an einen Spezialisten für des betroffenen Organsystems, der wahrscheinlich nicht erkennt, dass die Wurzel des Problems bei den Zähnen liegt.

Gleichzeitig haben die meisten Menschen Angst zum Zahnarzt zu gehen: Einer der wichtigsten Schlüssel zur Gesundheit liegt also in der reibungslosen Kommunikation zwischen Zahnarzt und Patient, so eine aktuelle Umfrage der University of Florida. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum jemand den Zahnarzt meidet: Er kann sich die Behandlungen nicht leisten, hat Angst vor Schmerzen oder davon, dass im Rahmen der Untersuchungen weitere, unerwartete Diagnosen aufgestellt werden. Wie wichtig jemandem eine regelmäßige zahnärztliche Untersuchung ist, hängt von mehreren Faktoren ab: Rasse, Geschlecht, Bildung, Alter und finanzieller Status. Die Fähigkeit einer Person, das Gewicht ihrer Entscheidungen über ihre Gesundheit abzuwägen, wird als Gesundheitskompetenz bezeichnet.

Patienten auf dem Zahnarztstuhl
Patienten auf dem Zahnarztstuhl

Allerdings lässt sich die Gesundheitskompetenz verbessern, und das fängt vor allem bei der Kommunikation an: Viel hängt davon ab, welche Kommunikationsstrategien eine Zahnarztpraxis in einer ärmeren, rückständigeren Gegend wählt und wie erreichbar die Ärzte selbst sind. Für den Zahnarzt ist es wichtig, mit den Patienten verständlich und locker über die Eingriffe zu sprechen und nicht in Fachbegriffen, und auch mit irrationalen Ängsten geduldig umgehen zu können.
Der Assistenzprofessor, der die Umfrage leitete, sagte, dass die Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit neu geschrieben werden sollten, damit selbst ein Sechstklässler sie leicht verstehen kann. Von diesen ist es wichtig, dass der Patient versteht, dass die Gesundheit seines Mundes mit der Gesundheit seines Körpers als Ganzes zusammenhängt.
Als praktizierender Zahnarzt ist die allgemeine Erfahrung, dass je länger einige Patienten keine zahnärztliche Untersuchung hatten, desto mehr verschieben sie ihren nächsten Termin beim Zahnarzt.

Obwohl wir darin keine Logik finden, ist es aus psychologischer Sicht leicht zu erklären. In Mittel- und Westeuropa gehört die Gewöhnung an das regelmäßige Zähneputzen und die Bedeutung der zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen seit den 1980er Jahren zur Gesundheitserziehung von Kindern. Diese Generation weiß mittlerweile (vor allem die Jüngeren) sicher, dass regelmäßige zahnärztliche Kontrollen eine „Voraussetzung“ sind. So treten bei längerer Kontrolllosigkeit und vor allem bei unbehandelten Problemen Schuldgefühle und Scham auf.

Dies sind negative Gefühle, denen Patienten auf dem Zahnarztstuhl nur ungern begegnen. Viele befürchten, dass der Zahnarzt auf sie herabschaut, wenn sie sehen, wie gravierende Probleme sich aufgrund mangelnder Sorgfalt im Mund entwickelten. Dies ist jedoch eine vollständige Täuschung. Der Zahnarzt schwor zu helfen und nicht zu urteilen. Kein Zahnarzt hat das Recht, den Zustand der Zähne eines Patienten zu verurteilen, selbst wenn klar ist, dass der sich verschlechternde Zustand eindeutig auf eine nicht entsprechende Mundpflege und einen längeren unbehandeltenStatus zurückzuführen ist. Der Zahnarzt ist Zahnarzt geworden um Krankheiten im Mund zu heilen und einen Gebiss in Funktion und Ästhetik herzustellen. Nicht zuletzt, er verdient sein Lohn von seiner Arbeit. Wenn jeder Mensch völlig gesund wäre und 3x täglich professionell sich die Zähne putzen würde, hätte der Zahnarzt keine Arbeit.

Schweigend flüstern wir: Ein engagierter und professioneller Zahnarzt freut sich am meisten über einen „großen“ Job im Mund, weil er dadurch Herausforderungen meistern und sich beruflich weiterentwickeln kann. So ist die "große Baustelle", bei der Patienten im Zahnarztstuhl errötend, beschämt, zitternd den Mund aufmachen, für den Zahnarzt oft eine Freude, da er arbeiten, lösen, helfen, schaffen kann. Auf diese Weise sollte sich niemand vor dem Urteil des Zahnarztes fürchten, ein professionell engagierter, mitfühlender Zahnarzt wird ganz sicher nicht die Stirn runzeln, wenn er Löcher oder lockere, sich bewegende Zähne sieht.

Viele glauben, dass die Vernachlässigung von zahnärztlichen Kontrollen nur materielle oder psychische Faktoren hat, obwohl neuere Forschungen nahelegen, dass die „Gesundheitserziehung“ der Patienten mindestens genauso wichtig ist, wenn es um den Besuch beim Zahnarzt geht. Je weniger Informationen Patienten haben, desto weniger werden sie den Zahnarzt wieder aufsuchen, zeigen neueste Untersuchungen. Die richtige Kommunikation steigert das Selbstvertrauen und die Zufriedenheit der Patienten.
Nicht nur Herkunft, Geschlecht, Bildung, finanzielle Situation oder Verfügbarkeit von Zahnbehandlungen tragen zur Entwicklung einer schlechten Mundhygiene bei, sagt eine Gruppe von Forschern der University of Florida, die durch die Analyse von Daten aus den Vereinigten Staaten zu einem endgültigen Ergebnis gekommen sind.

Wenn die Gesundheitsinformationen einer Person nicht zugänglich oder schwer zu interpretieren sind, ist ihre „Gesundheitskompetenz“ geringer, was dazu führt, dass die Mundpflege vernachlässigt wird und nicht bei regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen erscheint. Eine der Grundlagen für die richtige Information ist die Arzt-Patient-Kommunikation, auf die Zahnärzte laut Experten viel mehr achten sollten. Wenn der Patient nicht als Außenstehender in die Behandlung, aber auch in das Geschehen involviert ist, kann er oder sie selbstbewusster gehen und beim nächsten Mal eher wiederkommen.

Damit sich ein Patient im Zahnarztstuhl wohlfühlt, muss der Zahnarzt sich zunächst die persönlichen Erfahrungen und Ängste in Bezug auf die Behandlungen des Patienten anhören. Dies ist die erste Säule einer richtigen Arzt-Patienten-Beziehung, die in sich selber den Patientenkomfort erhöht.
Laut dem forschungsleitenden Assistenzprofessor sollte während der gesamten Behandlung auf professionelle Sprache verzichtet werden, was das Gefühl als Außenstehender des Patienten weiter stärken kann. Ein Verhaltensforscher fügte hinzu, dass Zahnarzt und Assistentin einerseits den Patienten in den Mittelpunkt der Kommunikation stellen und andererseits für ihn leicht zu interpretierende Gesundheits- und Mundpflegeinformationen mit ihm teilen sollten. Nur so lassen sich durch eine verbesserte Arzt-Patient-Kommunikation langfristig schlechte Mundhygiene und zahnärztliche Kontrollen verhindern. Durch eine verstärkte gesundheitliche Aufklärung der Patienten kann die Zahnmedizin für sie vertraut und liebenswert werden, was langfristig zu einer besseren Mundhygiene und einer gesteigerten Lebensqualität führt.

Die Kommunikation zwischen Patient und Zahnarzt wird jedoch zweifellos durch Vertrauen behindert, das in beide Richtungen hin und her funktionieren muss. Die meisten Patienten fühlen sich nicht wohl, wenn ein Fremder in ihrem Mund „wühlt“ und Schmerzen „verursachen“ kann, daher muss für eine erfolgreiche Behandlung Vertrauen zwischen Arzt und Patient aufgebaut werden.
Jeder Mensch erfordert eine andere Herangehensweise, aber es gibt viele Patienten, die darauf angewiesen sind, während der Behandlungen Schritt für Schritt genau zu wissen, was in ihrem Mund vor sich geht. Das ist verständlich, denn Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit verstärken nur die Angst.

Autor: Dr. Ágoston Radó - Allgemeiner Zahnarzt in Budapest und Zürich, Leitender Zahnarzt der Prothetischen Abteilung

Häufig gestellte Fragen


Ich schäm emich, ich war schon seit 15 Jahren nicht beim Zahnarzt. Ich habe Angst er wird sicher schrecken wenn er in mein Mund schaut…

Sie müssen keine Angst vor Ihrem Zahnarzt haben. Je länger Sie zögern, desto mehr Schaden kann es anrichten und am Ende desto mehr Geld müssen Sie bezahlen um den Zustand zu behandeln. Außerdem schadet es Ihrer eigenen Gesundheit, wenn Sie keinen Arzt aufsuchen. Der Schlüssel ist zu verstehen, dass der Zahnarzt da ist, um bei Problemen zu helfen, und nicht, um den Patienten zu beurteilen. In Ihrer eigenen Interesse ist es wichtig Ihre Ängste zu überwinden und einen Zahnarzt aufzusuchen, dem Sie vertrauen können.

Ich habe keine Beschwerden. Muss ich für regelmäßige Kontrollen und Konsultationen trotzdem zum Zahnarzt?

Es gibt eine Reihe von Zahnerkrankungen, die sich „unsichtbar“ und ohne Beschwerden entwickeln. Diese werden ohne Kontrolle nur bemerkt, wenn das Problem schwerwiegender geworden ist und damit einEingriff erforderlich geworden ist. Diese Probleme könnten durch regelmäßige zahnärztliche Kontrollen verhindert werden, was dem Patienten Schmerzen, Geld und Zeit spart.

Ich kann mich beim Zahnarzt nicht entspannen. Was kann ich tun?

Es ist nur natürlich, dass sich die meisten Menschen beim Zahnarzt unwohl fühlen. Dieser Situation kann geholfen werden, indem man den richtigen Zahnarzt wählt, mit dem Sie sympathisieren und dessen Stil und Kommunikation auf Sie beruhigend wirken. Sie sollen jemanden suchen, bei dem Siesich sicher fühlen und dem Sie bedingungslos vertrauen können.

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