Günstiger Zahnarzt – Lohnt es sich an so etwas zu sparen?

Reden wir nicht um den heißen Brei herum: zahnmedizinische Behandlungen sind vor allem in der Schweiz sehr teuer. Eigentlich fürchten die meisten Patienten die mit der Zahnbehandlung assoziierten Schmerzen weniger als die Rechnung am Ende. Für die Schmerzen gibt es bekanntlich viele wirksame Lösungen, aber auch für den hohen Preis? Man fühlt sich nicht unbedingt wohl mit dem Gedanken, dass man an so etwas spart, schliesslich ist die Zahnheilkunde eine heikle Angelegenheit. Die gute Nachricht ist jedoch, dass man auch so sparen kann, dass die Qualität der Behandlung nicht leidet!

Warum sind Zahnbehandlungen aber eigentlich so teuer?

Zahnärzte und Ärzte im Allgemeinen Investieren viel Zeit, Energie und Geld in ihre Ausbildung, bis sie endlich ohne Aufsicht eines anderen Arztes praktizieren dürfen. Darüber hinaus übernimmt ein Zahnarzt während der Arbeit viel Verantwortung und muss für seine Arbeit haften. Des Weiteren sind auch die Materialien, die in der Zahnmedizin täglich angewendet werden, extrem teuer, immerhin stammen diverse Kunststoffe und Instrumente, sowie Technologien direkt aus der Weltraumforschung. Auch auf den ersten Blick bescheidene Geräte in einer Zahnarztpraxis kosten oft mehrere Tausende Franken, Zahnmedizinische Stuhle und Röntgengeräte sogar Zehntausende, auch wenn sie gebraucht erworben wurden. Die Energiekosten, das Lohn aller Mitarbeitern in einer Praxis und die Miete bzw. Kauf eines Grundstücks oder Geschäftsraums sind nur das Sahnehäubchen.

Bekanntlich bietet die Schweiz eines der höchsten Lebensstandards in der Welt und die Preise sind entsprechend hoch. Wenn es zu gesundheitlichen Problemen kommt, muss der Schweizer Patient sogar für die Grundversorgung tief in die Tasche greifen. Ob die hohen Kosten nun gerechtfertigt sind oder nicht, sollte jeder für sich selbst entscheiden, ausserdem kann man nichts dagegen tun… oder? Sicher gibt es günstigere alternativen, bevor man sich aber für eine diese Alternativen entscheidet, stellt man sich am besten die Frage:

Ist die Dienstleistung billig oder preiswert?

Um diese Frage beantworten zu können, ist es wichtig herauszufinden, was der Grund dafür ist, dass die Behandlung wesentlich weniger als der Durchschnitt kostet. Wird an angewendete Materialien oder Ausrüstung gespart? Kennt der Zahnarzt den Wert seiner Arbeit nicht, oder liegt der Preisunterschied daran, dass der Zahnarzt eher auf Quantität statt Qualität setzt? Das hört sich doch alles eher nach billig und nicht preiswert an. Und das gilt in der Schweiz und auch im Ausland.

Zahnarztpraxen, die lieber in kurzer Zeit viele Patienten versorgen möchten, anstatt sich genügend Zeit für etwas wenigere Patienten zu nehmen erkennt man schon durch aggressive Werbekampagnen und Konstante ‘’Sonderrabatte’’. Spätestens aber wenn man das Wartezimmer mit zehn Personen teilt und generell den Eindruck hat, das unter Zeitdruck gearbeitet wird. Es sollte ein riesiges Warnsignal sein, wenn ein Zahnarzt bei der ersten Sitzung nicht auf Fragen eingehen möchte, stattdessen aber unbedingt mit einer Behandlung beginnen möchte.

Auch wenn die Arbeitskräfte über das nötige Fachwissen verfügen und sich scheinbar genügend Zeit für den Patienten lassen, ist es ratsam auf der Hut zu sein, wenn der Preis nämlich zu attraktiv ist, besteht das Gefahr, dass an Materialien und Ausrüstung spart. Ein billiger Zahnarztstuhl kann den Patienten mittelbar zwar nicht viel Leid beifügen, unter sowas leidet eher der Zahnarzt. Wenn man sich aber plötzlich mit einem prähistorischen Röntgengerät hinter einer Bleitür befindet, kann man sich sicher sein, dass man unnötig viel Strahlenbelastung ausgesetzt wird.
Viel schlimmer ist es aber, wenn an angewendete Materialien gespart wird. Viele bieten zum Beispiel billig Implantate an, damit die Preise attraktiv bleiben. Es mag sogar sein, dass diese Implantate einige Jahre lang einwandfrei funktionieren, es gilt aber zu beachten, dass verschiedene Implantat Systeme verschiedene Werkzeuge benötigen und das nicht alle Zahnarztpraxen auf alle Werkzeuge zugriff haben. Es lohnt sich also ein Implantat Hersteller zu wählen, der zumindest in Europa gekannt, anerkannt und von vielen verwendet wird.

Hier kommt Zahnmedizinisches Tourismus ins Spiel

Zahnärzte aus mehreren mittel- und osteuropäischen Ländern, haben die Marktnische erkannt und bieten ihre Leistungen in Westeuropäischen Länder an. Typischerweise in Länder, wo die Preise in der Zahnheilkunde dermassen überteuert geworden sind, dass sich die Einwohner teilweise den Zahnarztbesuch nicht mehr leisten können. Die Schweiz ist für dieses Phänomen ein hervorragendes Beispiel.
Natürlich möchte keiner behaupten, dass Osteuropäische Zahnärzte alle besser als deren Schweizer Kollegen sind. Offensichtlich herrscht auch diesen Ländern ein gewisser Preiskrieg und es könnte schwierig sein den perfekten Preis-Leistungsverhältnis zu finden. Also nicht billig, sondern preiswert. Tatsache ist jedoch, dass die Preisunterschiede groß genug dafür sind, dass sich der Durchschnittsschweizer die besten Fachpersonen, in den besten Privatpraxen leisten, und sich sogar vielleicht noch Premiumimplantate gönnen kann.

Warum Zahnbehandlungen in Ländern, wie zum Beispiel Ungarn günstiger ausfallen ist fast offensichtlich. Obwohl die Materialien und die Ausrüstung einer Praxis im Grunde gleich teuer sind, sind Arbeitslohne, Energiekosten und Mieten ein Bruchteil von die in der Schweiz.

Das gilt es zu beachten, wenn man sich im Ausland behandeln lässt

Da viele ungarische Zahnarztpraxen und Zahnkliniken bereits seit Jahrzehnten, dank ehrlicher Geschäftspolitik immer erfolgreicher ausländische Patienten empfangen und behandeln, gilt es unter Zahnärzten als ein äusserst lukratives Geschäft. Wie es sich aber manchmal herausstellt, sind leider nicht alle der Aufgabe gewachsen. Manche verfügen einfach nicht über das benötigte Know-how und scheitern, andere jagen dem großen Geld hinterher und vergessen dabei, dass die erste Priorität das Heilen von Menschen sein sollte. Zum Glück kann man mit entsprechender Vorsicht aber einen guten Zahnarzt finden.

Wenn Sie sich eine Zahnklinik ausgesucht haben, erkundigen Sie sich in erster Linie am besten Telefonisch. Wehren das Gespräch stellt sich schnell heraus, ob Sie sich mit der Kundenbetreuung überhaupt verständigen können und ob Sie ernst genommen werden. Wenn der Anbieter bereits seit mehreren Jahren in der Schweiz tätig ist, ist das schon ein gutes Zeichen, noch besser ist es aber, wenn das Unternehmen über eine Filiale oder Zahnarztpraxis in der Schweiz verfügt. Anschliessend ist es ratsam ein wenig online zu recherchieren: suchen Sie nach Rezensionen, Empfehlungen und Referenzen von Kunden. Diejenigen, die Bekannte haben, die bereits im Ausland behandelt wurden, haben es natürlich einfacher, aber es ist nicht unmöglich auch ohne eine weise Entscheidung zu treffen.

Fazit

Es erfordert zwar ein wenig Recherche und etwas Mut, aber wenn man offen zu der Sache steht, ist es überhaupt nicht unmöglich an Zahnarztkosten wesentlich zu sparen. Wichtig ist aber, dass es nicht an der Qualität gespart wird. Schweizer Zahnärzte sind nicht automatisch besser als Ausländische und ausländische Zahnärzte sind nicht automatisch günstiger al Schweizer.

Häufig gestellte Fragen


Werden in Ungarn dieselben Materialien verwendet wie in der Schweiz?

Grundsätzlich bevorzugen ungarische Zahnärzte dieselben, gängigen Hersteller, wenn es zu der Wahl von Materialien und Instrumente kommt. Kein Zahnarzt arbeitet mit billig Produkten gerne, denn sie machen nicht nur die Arbeit schwieriger, stellen auch ein grösseres Risiko dar, das der Zahnersatz frühzeitig versagt.

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