Viele kennen das, schmerzhafte Bläschen am Mund, Geschwüre in der Mundhöhle. Auswirkungen des Herpes Virus. Die sogenannte Mundfäule wird allerdings viel häufiger im Kindesalter auftreten und heilt normalerweise nahtlos ab. Es ist beim Vorkommen dieser Symptome sehr wichtig, dass die richtigen hygienischen Maßnahmen eingehalten werden, damit die höchst ansteckende Krankheit nicht auf andere Menschen oder andere Körperteile hinüber wandert.
Mundfäule, mit anderem Namen Aphthöse Stomatitis, Stomatitis herpetica oder Gingivostomatitis herpetica ist eine entzündliche, ansteckende Erkrankung von Mundschleimhaut und Zahnfleisch, Der Auslöser ist der Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1). Am häufigsten erkranken Babys, Kleinkinder und Kinder bis zum fünften Lebensjahr, selten Erwachsene. Es sei denn, sie sind immunschwach wegen Krankheiten oder Medikamenten. Eine Risikogruppe sind wiederum ältere Menschen. Sehr wichtig zu wissen ist, dass die Mundfäule eine höchst ansteckende Krankheit ist, bei der Zahnfleisch und Mundschleimhaut entzündlich verändert werden.
Oft ist es so, dass wenn man sich mit HSV-1 infiziert hat, die Inkubationszeit länger dauert, das können auch etwa zwei bis zwölf Tage sein, bis schliesslich die Mundfäule ausbricht. Allerdings passiert das eher selten. Der Grossteil der Infektionen erfolgt symptomlos. Wenn es doch zur Mundfäule kommt, entwickeln sich sehr schmerzhafte Bläschen und Geschwüre im Mundraum. Oft hat man mit hohem Fieber zu kämpfen. Die Dauer hängt unter anderem davon ab, wie stark das Immunsystem ist und welche Behandlungsmethode eingesetzt wird. Im Normalfall wird die Mundfäule nach zwei Wochen narbenlos abheilen. Die HSV-1-Viren verbleiben im Körper, und sobald das Immunsystem schwächer ist, kommt oft Lippenherpes zur Erscheinung.
Die Mundfäule befällt in den meisten Fällen kleine Kinder, obwohl die Mehrheit selbst nach einer Erstinfektion mit dem Herpes simplex Virus Typ 1 gar keine Symptome entwickeln. Ansonsten bei den anderen zeigen sich mit unterschiedlicher Intensität folgende Symptome:
Der Grund für die Mundfäule ist wie bereits erwähnt der gleiche, der auch den Lippenherpes verursacht, in den meisten Fällen das Herpes Simplex Virus Typ 1. In ganz seltenen Fällen entsteht Mundfäule auch vom Herpes Simplex Virus Typ 2, dem Erreger, der den Genitalherpes verursacht. Das Virus wird durch unmittelbareren Kontakt, also durch Berührung, gemeinsame Benutzung von Besteck, sogar Handtücher, oder durch Speichel beim Küssen übertragen. Nachdem dieser nicht sofort entsteht, sondern eine Entwicklungszeit von ein paar Tagen bis sogar 26 Tage hat, ist es auch schwierig im nachhinein eindeutig den Grund und Zeitpunkt der Entstehung festzustellen. Wenn man zum allerersten Mal sich mit der Herpesinfektion trifft, verläuft das sehr häufig ohne jegliche Beschwerden. Bei Mundfäule ist es jedoch anders, dort treten die typischen Beschwerden bereits bei der Erstinfektion auf. In der Regel sieben bis zwölf Tage scheiden die Herpesviren aus, in dieser Zeit ist es sehr ansteckend Allerdings kann es auch länger sein, selbst wenn die Symptome schon längst weg sind. Aber nachdem es oft so ist, dass die Bläschen später kommen, kann man die Ansteckungszeit nicht genau abschätzen.
Wer schon mal Lippenherpes hatte, weiss, wie schmerzhaft sie sind und wie unangenehm das wird, wenn es sich aus irgendeinem Grund in andere Teile des Gesichts, Nase oder Augen ausbreitet. Nun das ist genau die Gefahr, wenn dieser sich wegen Schmierinfektion vermehren. Finger, Handfläche, Oberlippe oder auch der Naseneingang können betroffen sein. Auch bei Genitalien besteht die Gefahr, dass sich der Herpesvirus dorthin verbreitet.
Wenn eine vorgeschädigte Haut bei einer entzündlichen Hauterkrankung, also Ekzem infiziert wird, entsteht ein sogenanntes Ekzema herpeticatum. Es breitet sich so aus, dass linsengrosse Bläschen entstehen, im Gesicht und Hals, aber auch im Rumpf, an Armen und Beinen. Hohes Fieber kann ein weiteres Symptom sein. Auch eitern häufig die geplatzten Bläschen, wenn sich Bakterien oder Viren einnisten. Leider kommt er auch bei Neugeborenen und Menschen mit schwachem Immunsystem vor, und dann kann es auch zu einem schwereren Verlauf kommen und einer langsamen Heilung. Es kann auch sein, dass sich der Virus im Körper ausbreitet. Es können folgende Folgen entstehen:
Jeder ist darüber im Klaren, dass Herpesviren sehr ansteckend sind, erst recht, wenn die Bläschen aufplatzen. Der Prozess der Ansteckung kann folgendermassen sein:
Die Diagnose ist relativ einfach, der Zahnarzt stellt sie anhand der Symptome. Wenn man auf ganz sicher gehen möchte, kann man einen direkteren Nachweis des Virus in den Bläschen feststellen. Da es durchaus Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen gibt, muss man diese auf jeden Fall ausschliessen. Zu diesen zählen:
Die Entzündung von der Mundschleimhaut kann auch auf einen sogenannten Stomatitis catarrhalis zurückgeführt werden, wenn eine fiebrige Erkrankung begleitet wird oder aufgrund mangelnder Mundhygiene, Alkohol- und Nikotinmissbrauch, in der Schwangerschaft oder bei Blutarmut (Anämie) entsteht. Aber allergische Mundschleimhautentzündungen kann es auch geben.
Bei einer Ansteckung ist es ratsam, immer den Arzt aufzusuchen, bei Kindern den Kinderarzt. Eine ursächliche Behandlung gibt es zwar nicht, auch eine Therapie, die ein Wiederaufkommen der Krankheit verhindert gibt es auch nicht, aber die Symptome können durchaus behandelt werden und die Verschlimmerung entgegengewirkt werden. Die Behandlung von Mundfäule hat zum Ziel, eine Linderung der Beschwerden zu erreichen. Das können verschiedene Medikamente und sonstige Massnahmen leisten – restlose Beseitigung der Herpesviren gibt es momentan nicht.
Die Symptome der Mundfäule wie Fieber, Schmerzen und Hautentzündungen (symptomatische Therapie) können mit fiebersenkenden, entzündungshemmenden und Medikamenten und natürlich Schmerzmitteln verbessert und gelindert werden. Am häufigsten sind diese Schmerzmittel Ibuprofen und Paracetamol. Gegebenenfalls bekommen die Patienten antivirale Medikamente (Virustatika). Sie sorgen dafür, dass die Viren nicht unnötig vermehrt werden. Das führt auch zu einer Reduzierung der Beschwerden. Haben sich die Herpesviren sehr stark ausgebreitet, ist eine Handlung schnellstmöglich zu empfehlen. Es kann dann auch zu einer Infusion im Krankenhaus kommen. Falls noch eine zusätzliche Infektion eintritt, muss ein Breitbandantibiotikum aufgeschrieben werden. Es tut auch gut, die schmerzende Mundschleimhaut zu betäuben, dazu dienen die sogenannte Lokalanästhetika wie Lidocain als Spray, Creme oder Gel, die auf die Stelle desöfteren aufgetragen werden.
Sie desinfizieren oder betäuben die betroffenen Stellen lokal. Das führt zu einer Abschwächung der Entzündungen und der Schmerzen im Mund. Mundspülungen möglichst mit dem Wirkstoff Chlorhexidin wirken auch desinfizierend.
Mit dem Wirkstoff Aciclovir kann der Heilerfolg beschleunigt werden. Diese antivirale Therapie ist nicht für jeden geeignet, muss der Arzt entscheiden. Wenn abhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten sich für eine antivirale Therapie entschieden wird, soll sie so früh wie möglich einsetzen.
Wenn Kinder wegen den Schmerzen nicht richtig essen und trinken können, müssen sie im Krankenhaus durch die Infusion hochkalorische Flüssignahrung bekommen.
Der Heilungsverlauf bei Mundfäule kann mit Selbsthilfemaßnahmen sinnvoll unterstützt werden. Eine Mundspülung mit Kamille ist deswegen ein gutes Hausmittel, weil die verschiedenen Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze die schmerzhafte Entzündung im Blut lindert. Für Fiebersenkung kann man Wadenwickel empfehlen.
Es gibt wohl kaum was schlimmeres für Eltern, als wenn die Kinder nicht richtig essen und trinken möchten bzw können. Oft sind die Schmerzen Schuld daran, dass unsere Kinder mit Mundfäule das Essen verweigern. Folgende Tipps können unterstützend für die Therapie sein:
Die Mundfäule ist eine insofern tückische Krankheit, als dass es fast vollkommen unberechenbar ist, wann sie auftaucht. Es gibt auch keine Impfung gegen Herpesvirus. Aber es gibt bestimmte Massnahmen, wenn man die beachtet, kann man mit guter Chance eine Mundfäule vorbeugen:
Um Mundfäule vorzubeugen, muss also immer eine Übertragung mit den auslösenden Herpesviren verhindert werden. Das ist natürlich fast unmöglich, denn alle sind mit dem Herpes Simplex Virus Typ 1 infiziert. Dennoch helfen einige Verhaltensweisen in bezug auf Kinder, die eine Ansteckung verhindern können:
In diesem Zustand ist es noch wichtiger als sonst, das Immunsystem zu stärken, und zwar sowohl von den Kindern als auch von den Erwachsenen. Vermeiden Sie zu viel Stress und sehr intensive Sonnenbaden, verwenden Sie immer ausreichend Sonnenschutzmittel. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und bewegen Sie sich regelmässig in der frischen Luft.
Wir haben für Sie noch ein paar interessante Fakten über die Herpesviren und die Art ihrer Wirkung und Entwicklung in bestimmten Lebenssituationen zusammengestellt:
Die Herpesviren bleiben ein Leben lang im Körper, sie schleusen sich in die Haut- und Schleimhautzellen ein und vermehren sich dort. Und oft kommt es noch nich einmal zu Krankheitssymptomen, denn das Immunsystem wehrt sich gegen den Eindringling. Das ist der Grund dafür, dass sie in das periphere Nervensystem wandern, und zwar über die Nervenendigungen im infizierten Gewebe bis zum Trigeminusnerv. Sie verbleiben im Ganglion, ohne Beschwerden zu verursachen. Sie sind in einer latenten Infektion, bleiben Ihnen lebenslang treu.
Sobald der Körper geschwächt ist, wandert das Virus zurück in Haut- oder Schleimhautzellen und vermehrt sich dort. Diese Sekundärinfektion macht sich eben durch Bläschen an den Lippen bemerkbar. Die Reaktivierung passiert durch äussere Reize, starkes Licht, Verbrennungen oder sonstige Verletzungen der Haut. Manche interne Reize spielen auch eine Rolle, sie erleichtern die Reaktivierung des Virus. Entzündungen, ein geschwächtes Immunsystem, Fieber, hormonelle Veränderungen im Menstruationszyklus oder in der Schwangerschaft, dauerhafter Stress, zu wenig Schlaf, Ekel und andere psychische Belastungen. Hüten Sie sich deshalb von diesen, damit Sie von den unangenehmen Bläschen verschont bleiben.
Wie bereits erwähnt, bekommen Erwachsene grundsätzlich sehr selten Mundfäule. Das erste Treffen it dem Virus ist in den ersten drei LEbensjahren und dann bildet sich Stomatitis aphtosa. Schwangere haben auch selten Mundfäule und wenn dann ist Stomatitis aphtosa in der Schwangerschaft zum Glück nicht gefährlich - weder für die werdende Mutter noch für das Ungeborene. Spätere Lippenherpes ist natürlich möglich, hier muss man wiederum mit em Neugeborenen aufpassen, damit die Eltern ihre Babys nicht anstecken. Typischerweise ist jedoch der Neugeborenen Herpes durch den anderen, den HSV 2 ausgelöst.
Fazit: Mundfäule ist eine unangenehme, jedoch bei vorsichtiger und verantwortungsvoller Vorgehensweise innerhalb kurzer Zeit wieder weg. Wichtig sind dabei die hygienischen Massnahmen, die Kontaktminimierung und der rechtzeitige Arztbesuch.
Die Mundfäule wird von dem Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) verursacht und zwar, wenn die Babys das erste Mal den im Körper befindlichen Virus treffen. Das passiert meistens in den ersten drei Jahren.
Mit sehr umsichtiger Vorgehensweise in der Hygiene kann man sie vorbeugen, bei Babys beispielsweise damit, dass man den Schnuller nicht mit der eigenen Spucke reinigt, dass nicht die gleichen Bestecke und Handtücher benutzt werden.
Am besten kontaktieren Sie den Kinderarzt, er kann den genauen Grund der Bläschen und Geschwüre feststellen, weil es durchaus auch andere Krankheiten gibt, die solche Symptome verursachen.
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