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Wurzelkaries – Besonderheiten, Vorbeugung, Behandlung

Eine Erscheinung, die vor allem ältere Menschen betrifft, aber eine frühzeitige Informierung hilft dabei, dass Sie später nicht auch zu den Betroffenen gehören. Sorgen Sie früh vor!

Das Leben der Menschen wird davon begleitet, dass man seinen Körper, seine Haare, Fingernägel, und natürlich seine Zähne pflegt. Trotzdem entsteht sehr oft Karies, die die Zähne gefährdet. Bereits die Milchzähne sind davon betroffen. Es ist eine verbreitete Infektionskrankheit, die den Zahnschmelz angreift. Was Wurzelkaries betrifft, verraten bereits die anderen Namen dieser Krankheit: Alterskaries oder Zahnhalskaries bedeutet, dass dieses Krankheit vor allem im höheren Lebensalter und bei Pflegebedürftigen entsteht und die Zahnwurzel und den Zahnhals betrifft. Das hat den Grund, dass zum Glück viele Patienten die eigenen Zähne bis ins hohe Alter erhalten können und dementsprechend lange pflegen müssen. Mit der Zeit zieht sich das Zahnfleisch zurück und im Knochen kann ein Abbau entstehen. Diese Flächen bedeuten ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Wurzelkaries. Weil man erst im höheren Alter von Wurzelkaries betroffen ist, ist die Vorbeugung zeitlebens und die regelmässige Kontrolle und Behandlung sind überaus wichtig.

Wie in vielen Fällen helfen Präventionsmassnahmen auch hier. Mit dem entsprechend ernst genommenen guten Umgang mit den Zähnen und überhaupt mit der eigenen Gesundheit kann das Risiko der Entstehung von Wurzelkaries deutlich verringert werden. Sowohl zur Vorbeugung als auch zur Therapie eignen sich diese Massnahmen. Eine kontinuierliche parodontale Behandlung unterstützt die Zahngesundheit auch in hohem Alter. 

Ein regelmässiger Besuch beim Zahnarzt kann das Risiko vermindert
Ein regelmässiger Besuch beim Zahnarzt kann das Risiko vermindert

Die Entstehung von Wurzelkaries

Der Prozess ist etwa so, dass mit zunehmendem Alter ein Knochenabbau entsteht. Dieser geht mit einem Zahnfleischrückgang einher und dadurch wird die Wurzel freigelegt. Die Wurzeloberfläche wird nun frei Richtung Mundraum und die unterschiedlichen Mikroorganismen besiedeln die Wurzel und organisieren einen Biofilm. Dieser beinhaltet sowohl gute als auch schlechte Bestandteile. Dieser Biofilm bekommt eine säurige Konsistenz und es kommt zur Demineralisation der Zahnhartsubstanz. Klinisch kommt es eben zu einer Kariesläsion. Diese Geschehnisse können leider selbst dann eintreten, wenn die Mundhygiene bestens gemacht wird. Mit zunehmendem Alter leiden viele an Zahnfleischrückgang, wobei sich das schützende Zahnfleisch zurückentwickelt. Ein Grund dafür kann Parodontitis sein. Hier liegen dann plötzlich Zahnhälse und auch der Ansatz der Wurzel frei. Die Bakterien sind dann vor allem in den Zahnzwischenräumen unterwegs. Leider sind die Wurzel auch anfälliger anfälliger für Karies als die Schmelzoberfläche. Die Eckzähne und die Schneidezähne sind weniger betroffen, hauptsächlich die Molaren und Prämolaren. Es gibt eine interessante Beobachtung, dass von diesen Prozessen Männer öfter betroffen sind, als Frauen.

Unterschied zwischen Karies und Wurzelkaries

Während Karies den Zahnschmelz und das Dentin im Bereich der Kronen angreift, greift die Wurzelkaries die tieferen Bereiche des Zahns an. Sie nisten sich an die Oberflächen der Zahnwurzeln, weil diese freiliegen und auch am Wurzelzement der Zähne. Bei dem Vorkommen kann man auch zwischen Zahninnenseite, zur Zunge hin und Richtung Mundvorhof einen Unterschied feststellen. Beim letzteren sind sie häufiger anzutreffen. Die Hauptgefahr besteht darin, dass die Kariesbakterien sich gemütlich an den Kollagen – aus denen der Wurzelzement und das Wurzeldentin bestehen – einen guten Halt finden. Wegen steigender Lebenserwartung und der Tatsache, dass man immer mehr Zähne noch im hohen Alter im Mund hat, führt dazu, dass Wurzelkaries am ehesten bei älteren Menschen vorkommt. Ein erhöhtes Risiko haben jedoch durchaus auch Menschen, die vielleicht nicht so sehr auf die Zahnpflege achten und an Parodontitis leiden. Eine gute Nachricht ist, dass Wurzelkaries selbst im fortgeschrittenen Stadium gut gereinigt werden können, falls die betroffenen Stellen gut zugänglich sind.

Risikofaktoren und Ursachen von Wurzelkaries

Das hohe Risiko im Alter ist nicht alles, ist aber sehr wichtig zu wissen. Denn die altersbedingten Veränderungen, die entstehen und Wurzelkaries begünstigen, können im früheren Alter bereits ein bisschen beeinflusst werden. Früher denken bedeutet später weniger Sorgen. Nachdem nur die freiliegenden Wurzeloberflächen die Wurzelkaries befallen, ist die Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter höher. Über 32% der Patienten werden davon betroffen, interessanterweise häufiger männliche Patienten, zwischen 65 – 74 Jahren. Im höheren Alter sind es noch 16%. In der Statistik sind diejenigen auch inbegriffen, die keine eigenen Zähne mehr haben, das heisst, die Häufigkeit dürfte noch höher sein. Das unterstreicht noch mehr die Wichtigkeit präventiver und restaurativer Massnahmen bis ins hohe Alter.

Der weitere häufigste Grund von Wurzelkaries ist Parodontitis. Da die parodontale Berührung durch den Knochenschwund und den Rückzug des Zahnfleischs verlorengeht, ist der Entstehung von Wurzelkaries freier Lauf geboten. Dadurch sind viele Parodontitispatienten von einem hohen Wurzelkariesrisiko betroffen, mit einem hohen statistischen Risikowert. Parodontitis wiederum kann mit guter Mundhygiene gut vorgebeugt werden, jedoch leider ist genetische Veranlagung durchaus auch noch zu berücksichtigen. Ausser dem hohen Alter wurden auch Ethnie und sozioökonomischer Status, wie Bildung und Einkommen, Einflussfaktoren und natürlich auch der regelmässige Besuch beim Zahnarzt hervorgehoben. Natürlich wirken die regelmässige Inanspruchnahme von verschiedenen vorbeugenden Pflegeleistungen vom Zahnarzt so, dass das Karies- und Parodontitis-Risiko niedriger werden. Parodontale Entzündungen und die vielleicht unter Umständen entstandenen veränderten anatomischen Begebenheiten können die orale Mikroumgebung beeinflussen und die Krankheit begünstigen. Die Vorbeugung von Wurzelkariesläsionen ist also eine wichtige Säule in der kontinuierlichen Betreuung von Parodontitispatienten mit zahnerhaltender Therapie und einer restaurativen Betreuung. Neben diesen Erkrankungen erschweren weitere alters- oder hygienebedingte Erkrankungen im Zahnhalteapparat die zahnärztliche Vorgehensweise, deshalb müssen alle Behandlungen immer holistisch geplant werden, um einen Zahnerhalt in der wachsenden Gruppe der Senioren abzusichern.

Das Tragen von Teilprothesen oder Alkohol- und Tabakkonsum begünstigen ebenfalls die Wurzelkariesentwicklung und natürlich wenn woanders bereits Karies aufgetreten ist. 

Folgen der Entstehung

Bildet sich Karies überall und auch an den Wurzeloberflächen, geht das oft mit weniger Speichelfluss einher. Das ist noch zusätzlich ein Problem, denn der Speichel sorgt dafür, dass die Nahrungsbestandteile aus der Mundhöhle hinausgespült werden. Er hat eine Pufferfunktion und schützt auch wegen des Kalzium- und Phosphatgehalts vor Karies. Ein verminderter Speichelfluss und eine Mundtrockenheit kann auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Der Speichel hat wegen ihren mineralischen Anteilen eine Schutzfunktion, er neutralisiert die Säuren und wirkt gegen Karies. Wenn es zu wenig Speichel im Mund gibt, dann können sich Bakterien besser an der Zahnoberfläche und zwischen dem Zahn und Zahnfleisch vermehren.

Symptome von Karies

Karies ist nicht so wie ein Loch im Zahn, das sich ziemlich schnell durch Schmerzen bemerkbar macht. Im frühen Stadium zeigen sich normalerweise noch keine Symptome. Aber man kann weissliche Verfärbungen entlang des Zahnhalses sehen, die eine mögliche Zahnkaries ankündigen. Wenn es weitergeht, dann kann man die beschädigten Zahnwurzel eindeutig sehen, und es treten die ersten Beschwerden in Form von Schmerzen auf. Vor allem passiert das beim Verzehr von kalten oder heissen Speisen, das ist ganz typisch bei freiliegenden Zahnhälsen. Auch mit zuckerhaltigen Lebensmitteln ist der Kontakt unangenehm bei Wurzelkaries. Es wird noch ein bisschen schlimmer, wenn der Zahnnerv auch freiliegt und dauernd gereizt wird, dann werden dauerhafte und starke Schmerzen auftreten.

Therapiemöglichkeiten von Wurzelkaries

Eine Therapie kann verschiedene Formen annehmen, abhängig vom Zeitpunkt der Entdeckung, vom Schweregrad der Symptome und vom Erscheinungsbild. Leider bleibt die Wurzelkaries oft unentdeckt. Das kann man darauf zurückführen, dass sie sich zunächst an unsichtbaren Stellen, nämlich in den Zahnzwischenräumen entwickelt. Diagnostiziert kann es mit einer OPG-Aufnahme werden, die der Zahnarzt bei Verdacht durchführt. Was für Therapie schliesslich gewählt wird, hängt davon ab, ob die Wurzelkaries aktiv oder inaktiv ist, bzw. wie tief sie bereits aktiv ist.

  • Oberflächliche Wurzelkaries: Hier werden lokal Fluoridpräparate, z. B. Natriumfluoridspülungen verwendet. Diese werden auf die betroffenen Flächen aufgetragen und können Wurzelkaries zum Stillstand bringen. Läsionen oder mit anderem Wort Löcher können sowohl inaktiv als auch aktiv sein. Inaktiv haben sie eine meist dunkel verfärbte Oberfläche und sind auch härter und sie breiten sich nicht weiter aus. Solche Läsionen im Wurzelbereich bedürfen meist keiner Veränderung der aktuellen präventiven Massnahmen und Ernährungsgewohnheiten. Wenn sie noch aktiv und voranschreitende Läsionen sind, weisen sie eine erweichte, lederartige Oberfläche auf. Sie können sich durchaus weiter verbreiten, können jedoch mit verbesserter Mundhygiene und einer Umstellung der Ernährung geheilt werden.
  • Parodontaltherapie: Ist für den Rückgang des Zahnfleischs eine Parodontalerkrankung verantwortlich, muss die Behandlung von einem professionellen Dentalhygieniker oder Zahnarzt durchgeführt werden. Diese fängt mit der Entfernung aller weichen und harten Beläge auf den Zähnen an mit besonderer Rücksicht auf die Wurzeloberflächen. Danach erfolgt die Glättung und Politur aller Oberflächen, damit sich die Bakterien nicht so gut heran heften können. Die Parodontalbehandlung ist für die Heilung des Zahnfleischgewebes und seiner Verbindung mit der Zahnoberfläche geeignet.
  • Zahnfleischtransplantation: Ist das Zahnfleisch sehr stark zurückgebildet, ist eine Zahnfleischtransplantation an der Stelle notwendig, an der sich das Zahnfleisch zurückgebildet hat. Wenn das durchgeführt wird, dann wird die Wurzeloberfläche vor Empfindlichkeit und einem weiteren Verfall geschützt.
  • Zahnrestauration: Wenn die Infektion weiter vorangeschritten ist, beinhaltet die Therapie auch restaurative Massnahmen. Bei dieser Behandlung wird kariöses Gewebe am Zahnhals bzw. der Wurzel entfernt und der Zahnarzt füllt sie mit Glasionomerzement auf. Ein besseres ästhetisches Erscheinungsbild bieten Zahnhalsfüllungen aus zahnfarbenen Kompositmaterialien. Eine Zahnkrone kann auch der Restaurierung dienen, um den Hohlraum nach der Entfernung von Karies zu füllen. Zahnfüllungen sollten besser nicht sichtbar sein, daher empfehlen sich zahnfarbene Kompositfüllungen.

Folgen einer Nicht-Behandlung der Zähne

Bei jedem auftretenden zahnärztlichen Problem ist es grundsätzlich wichtig, sich so schnell wie möglich an den Zahnarzt zu wenden und mit der Behandlung anzufangen. Auch bei Wurzelkaries ist das der Fall. Denn nach einer Aufschiebung der Behandlung können die Folgen gravierend sein: In schwereren Fallen führen sie dazu, dass der Zahn nicht mehr gerettet werden kann. Auch die starken Schmerzen können den Patienten dazu bewegen, die Behandlungen nicht weiter zu verzögern.

Zusammenfassend zur Vorbeugung

Jedes Zahnproblem, wie auch die meisten gesundheitlichen Probleme im ganzen Körper, können vorgebeugt werden. Zeitlebens muss man sich ausreichend um die Zähne kümmern und dann im höheren Alter, sollten Senioren die Prophylaxe mit häuslichen und professionellen Massnahmen wirklich ernst nehmen. Welche es sind, fassen wir Ihnen hiermit zusammen:

  • Die Zahnpflege zuhause soll sehr regelmässig und gründlich sein und möglichst mit hochdosiertem Fluorid in Form von Zahnpasta, Spülung oder Gele.
  • Daran denkt man zwar nicht sehr häufig, aber umso wichtiger sind professionelle Zahnreinigungen durch den Zahnarzt, möglichst zweimal im Jahr. Insbesondere, wenn die Motorik und die Sehkraft angegriffen sind, kann eine solche Behandlung sehr gut sein.
  • Da der Speichelfluss sehr wichtig für die Zahngesundheit ist, ist es sehr wichtig, auf die ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
  • Möglichst auf folgende Ernährungsgesichtspunkte achten: zuckerarme Ernährung, Vermeidung von klebrigen, weichen und kohlenhydratreichen Lebensmitteln.

Fazit

Wurzelkaries kommt zwar am häufigsten mit dem zunehmenden Alter vor, aber bereits in jüngeren Jahren kann man vieles tun, um eine solche Entwicklung zu vermeiden. Es ist eine Krankheit, die nicht so schnell entdeckt wird, aber regelmässige Zahnarztbesuche können das Risiko vermindern, in dem eine frühe Entdeckung möglich wird. Insgesamt muss es auf eine achtsame Zahnpflege und überhaupt ein gesundes Leben geachtet werden.

Autor: Dr. Noémi Kovács - Kieferchirurgin in Budapest und Zürich

Häufig gestellte Fragen


Worin besteht der Unterschied von Wurzelkaries und koronalen Karies?

Koronale Karies befällt den Zahnschmelz und das Dentin, Wurzelkaries die tieferen Bereiche des Zahns. Sie können sich deshalb entwickeln, weil die Wurzeln freiliegen.

Was sind die Symptome von Wurzelkaries?

Wurzelkaries sind relativ schwer zu erkennen, weil sie spät Symptome zeigen. Am typischsten sind Kälte und Hitzeempfindlichkeit und Schmerzen bei zuckerhaltigen Lebensmitteln.

Wer kann mit Wurzelkaries rechnen?

Diese Art von Karies entsteht vor allem im höheren Alter. Dann werden Knochenschwund und Rückgang des Zahnfleisches wahrscheinlicher und führen zur Freilegung des Zahnhalses.

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