Zahnfarbe – eine natürliche Gegebenheit

Wenn die Sonne darauf scheint, müssen sie leuchten und glänzen. Schöne Farbe der Zähne ist eine Voraussetzung für ein glückliches Leben. Ein Beitrag zum Selbstbewusstsein und zur Qualität des Lächelns. Zumindest wird ihr im Allgemeinen diese Wichtigkeit angetraut.

 Was beeinflusst die Farbe der Zähne und was kann man tun, um sie so schön, wie möglich zu haben? Das ist eine komplexe Angelegenheit, wie der Mensch selbst. Wie die Farbe der Zähne aussieht ist genauso Genetik, wie die Haar-, die Haut- oder die Augenfarbe. Daher hat man im Prinzip keinen Einfluss darauf, wie sich die Zahnfarbe von Haus aus entwickelt. Sehr wohl kann man aber etwas dafür tun, dass sie nicht zusätzliche Verfärbungen erhält. Die Farbe der Zähne ist ein interessantes Gebiet, denn gerade bei Farben spielt die Subjektivität eine wichtige Rolle. Denken wir nur daran, wenn wir unsere Haare färben lassen, wie schwierig das ist, die richtige Farbe zu finden. Zumal es mittlerweile etwa 26 typische Zahntönungen gibt, ist es bei den Zähnen auch eine Herausforderung. Der Zahnarzt hat die Möglichkeit, per Zahnfarbskala oder digitaler Farbmessung die individuelle Zahnfarbe eines Patienten relativ exakt zu bestimmen. Das ist wichtig bei Zahnersatz oder Zahnaufhellung zum Erhalt weißer Zähne. Weiße Zähne gehören zwar zum Schönheitsideal, aber es sieht trotzdem nicht immer natürlich aus, wenn man sie zu hell ausbleichen lässt. Und es ist auch Tatsache, dass die meisten Menschen eher leicht gelbliche Zähne haben, was nichts mit der Zahngesundheit zu tun hat oder auf Mängel bei der Mundhygiene zurückzuführen ist. Hauptsache gesund.

Visuelle Farbbestimmung
Visuelle Farbbestimmung

Wie hat Mutter Natur nun die Zahnfarbe erschaffen?

Schwarze, gelbe oder grüne Zähne können wir uns zwar nicht vorstellen, wäre das aber von Anfang an der Fall, würde uns das auch nicht komisch erscheinen. Es ist einfach so, dass die Zahnfarbe genetisch bestimmt ist und die Genetik die Regie nunmal so geführt hat, dass die Zähne eher weiss-gräulich oder weiss-gelblich erschaffen wurden. Die Zahnfarbe ist wie gesagt genetisch bedingt. Wie das durchschimmernde Zahnbein (Dentin) auf der Oberfläche erscheint ist vollkommen individuell. Die äussere Schutzhülle ist eher weiß-gräulich und transparent, das darunter befindliche Dentin ist gelblich. Die genetische Zusammensetzung von Schmelz und Dentin lassen die Zähne gelblich, elfenbeinfarbig, grau oder sogar rötlich erscheinen. Deshalb kann man nicht sagen, dass es eine „normale” Zahnfarbe gibt. Die äusserlichen Gegebenheiten, ob man beim Kerzenlicht an einem romantischen Essen sitzt oder in einem Stadion beleuchtet wird, wie der Lichteinfall oder die Lichttemperatur ist, wirken die Farben anders. Die Schwierigkeit auch bei der Feststellung einer Zahnfarbe zum Beispiel beim Zahnersatz ist auch, dass es auch innerhalb eines Gebisses Abweichungen, unterschiedliche Farbschattierungen gibt: meistens sind die Zähne im Vordergrund, also die Frontzähne, etwas heller als die Eck- und Backenzähne.

Was beeinflusst die natürliche Zahnfarbe?

Es gibt bestimmte Faktoren, die die natürliche Zahnfarbe beeinflussen, entweder bedingt durch die Genetik, die Lebensumstände oder die Ernährungsgewohnheiten. Sehen wir mal nach, welche diese sind: 

Abnutzung des Zahnschmelzes

Natürlich wird der Zahnschmelz im Laufe des Lebens unterschiedlich abgenutzt, wird dünner und lässt die gelbe Farbe des Dentins stärker durchscheinen. Wird der Zahnschmelz altersbedingt dünner, wird das Zahnbein stärker sichtbar und die Zähne wirken gelblicher. Das ist ein ganz normaler und natürlicher Vorgang, da müssen Sie sich keine Sorgen machen, das passiert jedem, mit noch so gesundem Leben.

Die Ernährungsgewohnheiten

sind auch für eine Veränderung verantwortlich. Wer gerne Kaffee oder Tee trinkt, Rotwein oder andere verfärbende Lebensmitteln verzehrt oder gar raucht, kann auch erwarten, dass die Zahnfarbe sich verändert, dunkler oder fleckiger wird. Auch nicht weiter schlimm, denn hier hilft schon von Zeit zur Zeit eine professionelle Zahnreinigung. 

Krankheiten und Medikamente

Bei bestimmten Krankheitsabläufen und Medikamenten können auch die Zähne und ihre Farbe beeinflusst werden. 

Mundhygiene

ein Faktor der Zahnfarbe kann auch die Mundhygiene, bzw deren Mangel sein. Durch nicht ausreichende oder falsche Zahnpflege breiten sich bakteriell Beläge aus, Plaque, der sich zu hartem Zahnstein herausgebildet. Diese Flächen, die rau wirken, reflektieren das Licht auch anders und statt einer glatten Fläche wirken sie dunkler. Deshalb kann es vorkommen, dass bei einer professionellen Zahnreinigung die Zähne bereits viel heller und glatter aussehen, als vorher. Ein abgestorbener Zahn beispielsweise nach einer Wurzelbehandlung verfärbt sich auch, vor allem passiert es dann, wenn noch organisches Material im Zahn geblieben ist. Eine interne Aufhellung kann helfen, die sich Walking-Bleach-Methode nennt. 

Wie wird die richtige Zahnfarbe festgestellt?

Die richtige Farbe festzustellen ist nicht so einfach, wie man auf ersten Blick denken würde. Das liegt auch daran, dass sie sich selbst innerhalb des Gebisses unterscheidet und dass es viele Farbtöne gibt. Besondere Wichtigkeit hat die Feststellung der Zahnfarbe dann, wenn im natürlichen Gebiss eine künstliche Zahnkrone, Zahnbrücke, Füllung, also irgendein Fremdmaterial eingesetzt werden muss. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, um die perfekt passende Farbe für Zahnersatz, zahnfarbenen Füllungen oder Veneers zu bestimmen. 

1. Visuelle Farbbestimmung 

Hierbei kommen Farbmusterstäbchen zum Einsatz, bei dem die Zahnfarben nach dem Vorbild natürlicher Zähne auf einer Skala angeordnet sind. Die Farbnamen haben Buchstaben und eine Nummer. Der Buchstabe gibt an, wie der Grundton der Farbe ist und zwar absteigend, die Zahlen die Helligkeit nach der gleichen Logik. Es gibt vier Farbgruppen A – rötlich-bräunlich, B – rötlich-gelblich, C – Grautöne, und D – rötlich-gräulich. Die A1 ist also die hellste, die Kombination D4 die dunkelste unter den Farben. Wenn man die Zahnfarbe feststellt, dann wird erst die Farbgruppe bestimmt und danach die Helligkeit. Die Farbe wird noch am Anfang der Behandlung bestimmt, denn während der Behandlung es eine vorübergehende Aufhellung vorkommen kann. Die optimal ausgewählte Farbe für den Zahnersatz, das ausgewählte Muster legt die Grundfarbe gest, die oft noch individuell verändert wird.

Sehr wichtig bei der Farbauswahl ist eine neutrale Umgebung ohne farbintensive Kleidung oder zu starkem Make-up, aber auf jeden Fall ohne Lippenstift. Am besten ist es, die Farbauswahl bei Tageslicht vorzunehmen, denn das ein ideales Licht spendet. Jeder Farbeindruck ist äusserst subjektiv. Die Störfaktoren sollten möglichst behoben werden, denn sie können das Ergebnis verfälschen. 

2. Digitale Farbmessung 

Objektiver als die visuelle Farbbestimmung ist eine Messung, bei der die Farben der Nachbarzähne ermittelt werden und aus ihren Daten ein passender Wert für den jeweiligen Zahnersatz berechnet wird. Es handelt sich hierbei um eine relativ neue Methode, daher wird sie noch nicht überall eingesetzt. Manchmal kommt es auch vor, dass das Ergebnis optisch doch nicht optimal ist und daher der Zahnarzt sich auch auf seine visuelle Wahrnehmung verlässt. Aber der Computer kann helfen, die Ergebnisse zu kontrollieren. 
Egal, ob die Farbe digital oder visuell oder als Kombination bestimmt wurde, die Zahnfarbe wird eindeutig codiert und an den Zahntechniker weitergeleitet. Die Zahnfarbe wird dort exakt umgesetzt und die Aussenhülle Schicht für Schicht aufgetragen. So entsteht der Zahnersatz, der optisch nicht von einem gesunden Zahn auseinandergehalten werden kann und im idealen Fall jahrelang den Patienten begleitet.

Wie können Verfärbungen entstehen und behoben werden?

Wann kommt der Zeitpunkt, wo es einen selber stört, dass die Zähne dunkler oder unregelmässig werden, nicht mehr so schön weiss glänzend? Nun das kann unterschiedlich sein und wird mit höherem Alter auch mit Sicherheit irgendwann nötig. Denn spätestens beim Zahnersatz wird die Zahnfarbe auf die Probe gestellt. 
Bei den Verfärbungen können wir unterscheiden zwischen äusseren und inneren Verfärbungen. Diese können durchaus aufgehellt werden. Bei den äußeren Verfärbungen handelt es sich darum, dass sich mit der Zeit Farbstoffe zum Beispiel aus Rotwein, Tee, Kaffee, Früchte, Gewürze, oder Tabak in die bereits vorhandenen Beläge ablagern. Bei diesen Ablagerungen oder Verfärbungen können regelmäßiges, gründliches Zähneputzen und mindestens einmal im Jahr vorgenommene professionelle Zahnreinigung gut helfen, den Zähnen ihre natürliche Farbe oder nahezu diese wiederzugeben.  

Für die inneren Verfärbungen gibt es dagegen andere Gründe. Sie beruhen darauf, dass sich Farbstoffe in den Poren der Zahnhartsubstanzen einlagern. Die Farbstoffe dringen von aussen ein und gelangen in die Zahnhartsubstanz aus dem Zahnmark. Was aber absolut nicht empfehlenswert ist, ist eine spezielle Zahnpasta, die eine Aufhellung bewirken soll. 
Das ist deswegen sehr wichtig, weil der aufhellende Effekt oft dadurch erreicht wird, dass Schleifkörper beigemischt werden, die leider nicht nur die Ablagerungen, sondern auch den natürlichen Schutzmantel des Zahnes abschmirgeln. Da sich das Dentin unter dieser obersten Schicht der Zähne befindet, wird durch die Benutzung dieser aufhellenden Mitteln eher das Gegenteil bewirkt, und zwar das gelbliche Dentin wird sichtbar, weil der Zahnschmelz abgetragen wurde. Im schlimmsten Fall wirken die Zähne sogar unnatürlich. Es wird also auf jeden Fall geraten, die Zähne professionell beim Zahnarzt bleichen zu lassen.

Kann man Bleaching selber machen? 

Natürlich ist es am effektivsten, das Bleaching beim Zahnarzt durchführen zu lassen. Er kann Zähne in der Zahnarztpraxis aufhellen. Dabei wird ein hochkonzentriertes Bleichmittel eingesetzt, das nicht frei verkäuflich ist, wobei natürlich die Schleimhäute und die Lippen geschützt werden müssen. Das kann auch als einleitende Therapie für das Home-Bleaching sein, wo man dann mit niedriger konzentrierten Präparaten in die für den Patienten hergestellten Schiene eingebracht werden. Hierbei ist Ausdauer gefragt, denn dieser Vorgang muss täglich wiederholt werden. Je nachdem, wie der Patient seine Lebensgewohnheiten umstellt, halten diese Aufhellungen einige Jahre. 
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Zahnfarbe zu behalten und festzustellen eine sehr komplexe Aufgabe ist und besondere Aufmerksamkeit verlangt. Für das Aufhellen der Zähne kann man sich die Bleaching-Methode ans Herz legen, die beim Zahnarzt die Zahnfarbe aufgehellt. Je intensiver das Aufhellen ist, desto eher kann es aber vorkommen, dass das strahlend weisse Hollywood-Smile eher unnatürlich erscheint. Schliesslich muss Träger und Tragende immer im Einklang stehen, denn übertrieben weisse, leuchtende, glänzende Zähne wirken eher peinlich, als natürlich. 

Autor: Dr. Franciska Gruming - Dr. Franciska Gruming - Allgemeine Zahnärztin in Budapest und Zürich

Häufig gestellte Fragen


Kann ich etwas gegen meine stark verfärbten Zähne tun?

Man kann durchaus viel gegen stark verfärbte Zähne tun, wie gründliche Zahnpflege, Essgewohnheiten umstellen, professionelle Zahnreinigung. Es ist als erstes wichtig, den Grund herauszufinden: abhängig davon, ob es an der Ernährung oder an inneren Einwirkungen liegt, kann man die richtige Methode selber finden und den Zahnarzt zur Beratung heranziehen.

Woher weiss man seine eigene Zahnfarbe?

Die Zahnfarbe kann digital erfasst und gemessen werden. Dafür werden Zähne von verschiedenen Stellen im Mund farblich gemessen und das Ergebnis genau notiert, damit bei einer Auswahl der Zahnfarbe bereits ein Orientierungspunkt vorhanden ist.

Wie kann man die richtige Zahnfarbe auswählen?

Die richtige Zahnfarbe kann durch visuelle Farbbestimmung oder mit digitaler Farbmessung erfolgen. Im ersten Fall sucht der Zahnarzt im Farbmusterstäbchen, wo man die Farben mit Buchstaben versehen und nummeriert finden kann, die richtige Farbe aus, im zweiten Fall werden die Nachbarzähne digital gemessen und anhand des Ergebnisses die Farbe genommen.

Warum verfärben sich die Zähne?

Die Verfärbung der Zähne hat viele Gründe, angefangen vom Verbrauch über die Jahre, Ernährung (Kaffee, Tee, Rotwein, Rauchen) oder falsche Mundhygiene.

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