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Zahnfleischschmerzen und die vielfältigen Ursachen

Unser Zahnfleisch ist eine empindliche Stelle, ihre Verletzung oder Entzündung kann sehr unangenehm sein. Wir haben Ihnen Gründe für und Mittel gegen Zahnfleischschmerzen zusammengefasst.

Der Mundraum ist ein sehr spezieller Ort mit einem spannenden Aufbau. Der Zahnhalteapparat ist sehr stark, die Zähne sind fest im Zahnfleisch verankert und halten sehr viel aus. Und doch kann sich das Zahnfleisch verletzen und entzünden, was manchmal starke Schmerzen verursacht. Die Zahnfleischschmerzen resultieren oft aus Stellen, die aus irgendeinem Grund verletzt worden sind. Diese Stellen können brennen und/oder geschwollen sein. Auch Zahnfleischbluten kann eine unangenehme Folge sein. Jeder kennt das Gefühl, Aphten im Mundraum zu haben. Die Aphten können auch Schmerzen verursachen. Sie sind weisse Flecken, die sogar den Geschmacksinn verändern, oder sogar Fieber verursachen können. Aphten können relativ lange dauern. Die Zahnfleischschmerzen können entweder durch eine äussere Einwirkung entstehen oder eine innere Ursache, wie abgeschwächtes Immunsystem durch ein Virus, Pilze oder Bakterien, oder eine Entzündung, haben. Manchmal können die Zahnfleischschmerzen auch von einer Prothese, einem zu harten Druck beim Putzen oder einem Unfall ausgelöst werden. Im Folgenden fassen wir Ihnen die vielfältigen Ursachen zusammen.

Die tägliche Mundpflege ist überaus wichtig.
Die tägliche Mundpflege ist überaus wichtig.

Die Entzündung – ein Grund für Zahnfleischschmerzen

Gingivitis, die Entzündung des Zahnfleisches, ist eine tückische Erscheinung, weil sie erst mit der Zeit sich bemerkbar macht und deswegen nicht so leicht erkennbar ist. Wenn das Zahnfleisch etwas gerötet oder geschwollen ist, Zahnfleischbluten und Mundgeruch häufiger vorkommen oder bereits Zahnfleischschmerzen aufgetreten sind, dann muss man Verdacht schöpfen, dass eine Zahnfleischentzündung entstanden ist. 
Es gibt Risikofaktoren, die bei diesem Prozess eine Rolle spielen. Die häufigsten sind die folgenden: 

Falsche oder unzureichende Mundhygiene

Die tägliche Mundpflege ist bei vielen in erster Linie die Konzentration auf die Zähne. Das Zahnfleisch wird stiefmütterlich behandelt. Auch wenn man zum Zahnarzt geht, sind die Zähne im Vordergrund. Sogar, wenn man Schmerzen hat, und es ist das Zahnfleisch, verdächtigt man die Zähne, dass sie ein Loch haben. Eigentlich sollte die Zahnfleischgesundheit bei der Mundpflege oberste Priorität haben, schliesslich ist das Zahnfleischgewebe dafür verantwortlich, die Zähne zu schützen und sie gesund zu halten. Die Mundhygiene ist also überaus wichtig und zwar in Hinsicht auf den gesamten Mundraum samt Zahnfleisch, Zähne und auch den Gaumen. 
Dabei gibt es ein paar Regeln, die man möglichst einhalten sollte. Ein zu starker Druck tut weder dem Zahnfleisch, noch den Zähnen gut. Auch die abrasive Zahnpasta oder eine zu harte Bürste können genau das Gegenteil bewirken, nämlich die Reizung des Zahnfleischgewebes. Es ist viel wichtiger, die Technik genau zu lernen und mit einer Zahnbürste mit weichen Borsten behutsamer putzen, möglichst mit einer Zahnpasta für empfindlichen Mundraum. Es ist auch sehr nützlich, das Zahnfleisch mit Vor- und Rückbewegungen zu massieren und dort auch wenig Druck auszuüben.

Allgemeiner Stress verursacht Zahnfleischschmerzen

Leider wirkt sich der allgemeine Stress auch auf die Zahngesundheit aus. Das verwundert nicht weiter, sollte aber nicht unterschätzt werden. Wenn man gestresst ist, hat man weniger Zeit, sich richtig zu ernähren, weniger Zeit, auf die Mundflora zu achten, und in der Zahnpflege gründlich zu sein. Ein abgeschwächtes Immunsystem kann auch die Folge sein. Stressverarbeitung ist ein, auch in Hinblick auf die Zahngesundheit wichtiges Ziel.

Zahnfleischschmerzen durch Veränderungen im Hormonhaushalt

Hormonschwankungen können sowohl Zähne als auch Zahnfleisch empfindlicher machen und Zahnfleischschmerzen verursachen. Der Grund dafür ist, dass diese verändern können, wie der Körper auf die Bakterien, die im Mund auftauchen, reagiert. Im Falle von Schwangerschaft, Pubertät oder in den Wechseljahren oder im Falle von aus einem anderen Grund auftretenden Hormonveränderungen ist es verstärkt wichtig, auf die Vermeidung von Karies zu achten. Regelmässige Zahnarzttermine sind auch in dieser Lebensphase wichtig.

Vorübergehende oder andauernde Immunschwäche

Immunschwäche, die entweder vorübergehend ist oder über einen längeren Zeitraum besteht, sorgt in ähnlichem Masse zur Beeinträchtigung der Zahngesundheit, wie die hormonellen Veränderungen. Eine Operation, ein Unfall, oder eine längere Krankheit kann das Immunsystem schwächen, sowie auch bestehende Autoimmun- oder chronische Erkrankungen. Daneben ist die regelmässige, langfristige Einnahme von Medikamenten auch ein Risikofaktor, der beachtet werden muss. Hier ist es auch besonders wichtig, die Zähne und das Zahnfleisch zu schützen und bei Zahnfleischschmerzen sich vom Zahnarzt untersuchen zu lassen. 

Ernährungsgewohnheiten und Genussmittel

Es kann vorkommen, dass säurehaltige Lebensmittel, wie Zitrusfrüchte, das Zahnfleisch empfindlich machen, so dass es sich wund anfühlt. Sie können Reizungen auf dem Zahnfleisch verursachen. Geschwüre im Mund oder sogar Zahnfleischrückgang sind möglicherweise Auswirkungen von zu hohem Konsum von Softdrinks, zuckerhaltigen Joghurts oder Zitrusfrüchten. Wenn Sie Zahnfleischreizungen und daraus resultierend Zahnfleischschmerzen haben, ist es ratsam, eine Zeit lang ganz auf die säurehaltigen Lebensmittel zu verzichten, um feststellen zu können, ob die Empfindlichkeit daraus resultiert. 

Zahnfleischschmerzen durch Dentalapparaturen

Die für die Verbesserung der Zahngesundheit und der Form der Zähne verwendeten Dentalapparaturen können das Zahnfleisch reizen. Zahnspangen, Zahnschutzschienen, Zahnprothesen können dafür verantwortlich sein. Dasselbe gilt für Dentalapparaturen. Zahnspangen, Retainer, Zahnprothesen und Zahnschutzschienen können Ihr Zahnfleisch reizen und dafür verantwortlich sein, dass eine erhöhte Empfindlichkeit entsteht. Diese kann sich zwar von selbst heilen, sobald man sich daran gewöhnt hat, aber kann auch Zahnfleischschmerzen verursachen. Sobald das der Fall ist, muss der Zahnarzt diese besser anpassen, um die Empfindlichkeit zu beheben. 

Veranlagung oder Vererbung

Wenn die Eltern, Grosseltern Probleme mit den Zähnen hatten, kann das auch eine Auswirkung auf die Nachkommen haben. Es kann sein, muss aber nicht, aber als möglicher Grund für Zahnfleischschmerzen und ihre Ursachen kann man diesen Faktor auch in Betracht ziehen und in der Familie nachfragen. Wenn das der Fall ist, dann weiss man Bescheid, dass man noch verstärkter auf die Zahngesundheit aufpassen muss.

Zahnfleischschmerzen durch eine aktuelle Infektion 

Gelangen unerwartete und nicht willkommene Fremdkörper in den Mundraum, ist es eine natürliche Reaktion des Bindegewebes, dass es Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen produziert. Wunden sorgen besonders häufig dafür, den Erreger frei herumtoben zu lassen. Wenn sich die Bakterien ansiedeln (beispielsweise aus dem Grund, weil sie die nicht entfernten Essensreste verzehren können) und sich vermehren können, ist die Infektion bereits passiert. Das führt dann auch zu Zahnfleischschmerzen oder anderen zahnärztlichen Problemen.

Länger anhaltende Zahnfleischschmerzen: der Grund für Zahnarzt

Nachdem Zahnfleishscherzen vielfältige Gründe haben, sollte man bei ihrem Bestehen nicht zu lange mit dem Zahnarztbesuch warten. Halten die Schmerzen länger als eins-zwei Wochen an, ist ein Besuch beim Zahnarzt überaus wichtig, damit er dem Problem auf den Grund geht. Wenn eine Zahnfleischentzündung der Grund ist, kann diese schnell unter Kontrolle gebracht werden. Es ist unbedingt zu vermeiden, dass daraus Parodontitis entsteht. Eine weitreichende Folge von Parodontitis durch das Angreifen des Kieferknochens kann sogar Zahnverlust sein. Wenn sich zu Zahnfleischschmerzen auch Fieber gesellt, ist der Besuch beim Zahnarzt noch dringender, denn durch eine fortgeschrittene Infektion sogar eine Blutvergiftung nicht auszuschliessen ist.

Behandlungsmöglichkeiten von Zahnfleischschmerzen

Abhängig vom Grund der Zahnfleischschmerzen wird der Zahnarzt eine Behandlungsmöglichkeit vorschlagen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Bewahrung der Zahngesundheit immer eine Teamarbeit ist und ohne Ihr Zutun nicht erfolgreich gemeistert werden kann. Haben die Zahnfleischschmerzen etwas mit einer Verletzung zu tun, kann eine Salbe oder eine spezielle Mundspülung, die antibakteriell und schmerzlindernd wirkt, vom Zahnarzt verschrieben werden. Haben die Zahnfleischschmerzen eine Infektion als Ursache, müssen die Keime in der Mundhöhle verringert werden, was im ersten Schritt mit einer professionellen Zahnreinigung gewährleistet werden kann. Laser und Ultraschall helfen wiederum, die evtl. entstandenen Zahnfleischtaschen zu reinigen. Wie bei einer Wurzelbehandlung muss in manchen Fällen das entzündete Gewebe entfernt werden. Falls Bakterien oder Pilze für die Zahnfleischschmerzen und die Entzündung verantwortlich sind, kann als Begleitmassnahme auch ein Medikament eingenommen werden, damit man die Infektion schneller in Griff bekommen kann. 

Ihre Rolle bei der Behandlung von Zahnfleischschmerzen

Die Entstehung von Zahnfleischschmerzen aufgrund einer Entzündung ist oft auf die Ansiedlung von Bakterien zurückzuführen. Die gesunde Mundflora ist mit einem ausgeglichenen Anteil von Mikroorganismen normalerweise sehr gut geschützt gegen schädliche Keime. Wenn sich jedoch säurebildende Bakterien ansiedeln und sich auch vermehren können, entstehen Erkrankungen. Das kann aber nur passieren, wenn nicht ausreichend auf den Zahnbelag und ihre Bekämpfung geachtet wird.  
Also liegt die Betonung wieder auf die Einhaltung mundhygienischer, zahnpflegetechnischer Regeln, die das Fundament für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch bilden. 
Hier nochmal zur Erinnerung, worauf man bei der Zahnpflege achten muss: 

  • Mindestens zweimal am Tag die Zähne putzen und in der Zwischenzeit zumindest die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürste reinigen. Technik ist auch wichtig: weniger Druck, mehr Kreisbewegungen mit einer Zahnbürste mit weicherer Borsten. Nicht schrubben!
  • Was oft vergessen wird, ist es, die Zahnbürste in bestimmten Zeitabständen zu tauschen. Es ist vielleicht eine Idee, mit einem Alkoholstift auf die Zahnbürste zu schreiben, wann man angefangen hat, sie zu benutzen. Die Zeit rast und oft denkt man nicht, dass man sie schon seit mehreren Wochen oder Monaten benutzt. Idealerweise, wenn alles gut geht und keine Krankheiten auftreten, in einem Zeitraum von etwa acht Wochen eine neue Zahnbürste zu nehmen.
  • Zahnseide und Interdentalbürste ist bereits ins Bewusstsein gerückt, aber sollte auch wirklich immer benutzt werden. Sie werden sehen, welche Essensreste Sie rausfischen, die im Zahn geblieben schädliche Plaque verursacht hätten – und das ganz unbemerkt.
  • Eine Mundspülung, wer das mag, kann auch sehr nützlich sein, gerade, wenn man zum Mundgeruch neigt.
  • Genauso wie das Zahnfleisch, wird die Zunge auch ein bisschen vernachlässigt. Dabei tut es ihr gut, die Beläge mit einem Zungenschaber ab und zu zu entfernen. Die sind nämlich auch wunderbare Nährboden für Bakterien.
  • Beim Tragen von Zahnersatz und Zahnspange kann die Mundpflege erschwert werden, deshalb ist besondere Achtsamkeit gefragt.
  • Regelmässige Kontrolluntersuchungen, zum Beispiel alle sechs Monate, kann Folgeerkrankungen sowie die Entstehung von Zahnschmerzen und Zahnschfleischschmerzen vermeiden.
  • In diesem Rahmen kann man dann auch eine professionelle Zahnreinigung über sich ergehen lassen, das Anfassen der Zähne danach ist jeder Mühe Wert.

Mit der richtigen Technik gegen Zahnfleischschwund 

Wenn die oben genannten Schritte achtsam durchgeführt werden und die richtige Putztechnik immer angewendet wird, hat Zahnfleischrückgang oder –schwund keine Chance. Durch die Reizung vom Zahnfleisch wegen falscher Putztechnik oder eine Überbelastung der Zähne zum Beispiel durch Zähneknirschen oder zu nah sitzende Lippenbändchen kann nämlich der Zahnfleischrückgang begünstigt werden. Noch wichtiger ist es, die schädlichen Bakterien ausreichend zu entfernen, denn die wegen Nachlässigkeit angehäufte Bakterien zum Rückgang führen können. Wenn noch Risikofaktoren, wie Rauchen, Diabetes, Schwangerschaft, Mundatmung oder Zähneknirschen vorhanden sind, dann ist noch stärker auf die Zahnhygiene zu achten. Der Zahnfleischschwund verursacht Entzündungen, die Zahnfleischschmerzen verursachen. Bei Schmerzen putzt man nicht so gründlich und der Teufelskreis fängt von vorne an. 

Autor: Dr. Ágnes Sylvester - Allgemeine Zahnärztin und Fachärztin für Parodontologie

Häufig gestellte Fragen


Muss ich bei Zahnfleischschmerzen unbedingt zum Zahnarzt?

Nur, wenn die Zahnfleischschmerzen länger als eine Woche anhalten oder stärker werden. Wenn noch Zahnfleischbluten oder Zahnschmerzen dazukommen, so schnell wie möglich, beim Fieber muss sofort der Zahnarzt besucht werden.

Warum habe ich immer wiederkehrende Zahnfleischschmerzen nach dem Zähneputzen?

Überprüfen Sie Ihre Zahnputztechnik! Die Zähne und Zahnfleisch gründlich zu reinigen bedeutet nicht, dass man starken Druck ausübt und mit einer Zahnbürste zu stark schrubbt, lieber leichter und weicher.

Wenn ich Zahnfleischschmerzen habe, ist es immer eine Entzündung?

Nein, muss nicht sein. Zahnfleischschmerzen können zum Beispiel wegen dem Druck der Zahnspange, einer Verletzung, oder Reizung durch Lebensmitteln entstehen.

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