Seit meiner Jugend knirsche ich nachts mit den Zähnen, ohne dass es mich gestört hätte. Nun hat mich jedoch mein Zahnarzt darauf hingewiesen, dass dies problematisch sein könnte. Kann das tatsächlich Schaden verursachen?
Lieber Teddy
Ein klassisches Anzeichen für Zähneknirschen ist, dass dies nicht während des Essens geschieht. Dabei pressen sich die Zähne aufeinander, während sich der Unterkiefer vor- und zurück- oder seitwärts bewegt, wodurch die Zahnreihen aneinander reiben. In vielen Fällen merken Betroffene gar nicht, dass sie mit den Zähnen knirschen.
Das Zähneknirschen, auch Bruxismus genannt, ist ein unwillkürliches, unbewusstes Pressen oder Knirschen der Zähne. Dies tritt am häufigsten während des Schlafs auf, kann aber auch im Wachzustand vorkommen. Der Bruxismus kann den Zahnschmelz schädigen, Schmerzen verursachen und zu weiteren Problemen (z. B. Kopfschmerzen, Tinnitus) führen. Ursachen können Stress, Angst, Schlafstörungen (z. B. Schlafapnoe) oder eine Fehlstellung des Gebisses sein. Für die Behandlung sind eine zahnärztliche Untersuchung, eine Schutzschiene, eine Bisshebung sowie die Abklärung der zugrunde liegenden Ursachen notwendig.
Die Behandlung hängt von den auslösenden Faktoren ab. Die Symptome können mit unterschiedlichen Methoden gelindert werden – oft verschwindet das Zähneknirschen, sobald die Ursache behoben ist.
Tagsüber auftretendes Knirschen oder Pressen kann bereits durch bewusste Kontrolle und spezielle Übungen deutlich gemildert werden. Für nächtlichen Bruxismus sind andere Methoden erforderlich, da der Vorgang nicht bewusst gesteuert werden kann.
Vorübergehend können individuell angepasste Aufbissschienen für Ober- oder Unterkiefer helfen. Je nach Gestaltung halten diese den Kiefer während des Schlafs in einer entspannten Position oder schützen die Zähne vor Druck und Abrieb. Sie können bei Abnutzung problemlos ersetzt werden.
Liegt die Ursache im Bereich einer Kieferfehlstellung oder unvollständigen Zahnreihe, sollte Ihr Zahnarzt prüfen, ob eine kieferorthopädische Behandlung oder ein anderer zahnmedizinischer Eingriff sinnvoll ist. Fehlende Zähne sollten in jedem Fall ersetzt werden, um die natürliche Ruhelage des Kiefergelenks wiederherzustellen.
Zudem ist es ratsam, den Konsum von Alkohol- und koffeinhaltigen Getränken einzuschränken, da diese Zähneknirschen fördern können. Auch häufiges Kaugummikauen ist problematisch, da es die Kaumuskeln dauerhaft aktiviert.
Stress- und Angstbewältigung spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Bruxismus. Ebenso wichtig ist die Gestaltung einer schlaffördernden Umgebung: kühle Raumtemperatur, abgedunkelte Fenster, sowie der Verzicht auf Computer, Fernseher und arbeitsbezogene Tätigkeiten vor dem Schlafengehen.
Entspannungsübungen oder Meditation vor dem Zubettgehen sind hilfreich. Kindern kann eine Gute-Nacht-Geschichte, ein warmes Bad oder beruhigende Musik beim Einschlafen helfen – und auch Erwachsene profitieren von solchen Ritualen.
Zahnexperten Ungarn