Vollprothese - Kosten und Ablauf der Behandlung

Die Wahrscheinlichkeit einer Vollprothese ist in einem älteren Gebiss höher, aber bei Krankheiten oder Unfällen kann es auch in jedem Alter passieren. Ein künstliches Gebiss ist immer eine Herausforderung, daher ist die Entscheidung, mit welcher Art von Zahnersatz man wieder ein voll funktionsfähiges Gebiss erhält wohl auch nicht einfach. Wir stellen Ihnen im folgenden Artikel die Vor- und Nachteile und Eigenarten einer Vollprothese vor.

Autor: Dr. Bernadett Gál - Dr. Bernadett Gál - Allgemeine Zahnärztin in Budapest und Zürich

Was bedeutet Vollprothese?

Handelt es sich um einen zahnlosen Kiefer, kann man als eine Art Zahnersatz die Vollprothese verwenden. Sie wird auch als künstliches Gebiss oder Totalprothese bezeichnet. Nach Zahnvelust werden einige Funktionen beeinträchtigt, sowie das Kauen, das Sprechen, das ästhetische Erscheinungsbild. Das stellt eine Vollprothese wieder her. Der sogenannte Prothesenlager hält die Prothese und leitet die auftretenden Kräfte, die auf die Prothese wirken weiter. Es ist daher wichtig, dass dieser Prothesenlager so gut wie möglich sitzt, damit die Funktion und der Halt der Prothese ideal werden.  

Wann wird eine Vollprothese empfohlen?

Wenn es Lücken in der Zahnreihe gibt, können diese mit einer Brücke geschlossen werden. Ist eine Zahnbrücke aus irgendeinem Grund nicht möglich, kann eine Prothese sinnvoll sein. Es gibt den herausnehmbaren Zahnersatz als Möglichkeit, wenn Verankerung nicht gemacht werden kann. Die Vollprothese wird eine komplette Zahnreihe ersetzen, diese kann im Unter- oder Oberkiefer passieren. Es kann sein, dass es noch Zähne gibt, die aber nicht mehr erhaltenswert sind, dann werden sie gezogen und können durch die Totalprothese ersetzt werden. Da Totalprothesen sehr stark auf den Speichel angewiesen sind, ist es nicht sehr vorteilhaft, bei Patienten diese Art von Prothese zu wählen, wenn sie unter Mundtrockenheit leiden oder wenig Speichelfluss haben. In diesem Fall ist es nämlich so, dass die Saugkräfte nicht richtig wirken können, und die Prothese kann verrutschen, gerade wenn man es nicht erwartet.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten für die Vollprothese?

Die Kosten einer Totalprothese sind von mehreren Faktoren abhängig. Diese sind einerseits unmittelbar bezüglich der Prothese selber, andererseits an den vorbereitenden Massnahmen festzumachen. Die Totalprothese kann verschiedene Arten haben, die wir Ihnen im nächsten Punkt vorstellen. Es gibt auch unterschiedliche Methoden, wie man eine Prothese befestigen kann und aus welchen Materialien sie gefertigt wird. Die Kosten werden auch dadurch beeinflusst, ob sie sich im Unterkiefer oder Oberkiefer befinden.  Was die Vorbehandlung angeht: es ist möglich, dass noch Restzähne vorhanden sind, die man ziehen muss, dann kann man eventuell ausser den zusätzlichen Kosten der Zahnextraktion mit zusätzlichen Wartezeiten wegen Heilungsphasen rechnen. Die Preisgestaltung wird auch dadurch beeinflusst, ob die Prothese auf Implantaten sitzt und dann ob Knochenaufbau notwendig ist. Die Kosten gestalten sich je nach behandelster Kieferregion, deren Grösse, dem ausgewählten Material und der Technik der Operation.

Vollprothesen sehen wie natürliche Zahnreihen aus

Wie sehen die Kosten nach Art der Vollprothese aus?

Die Unterscheidung der Art der Vollprothese bezieht sich auf zwei grundlegende Varianten, die klassische und die implantatgetragene Prothese. Eine klassische Zahnprothese ist eine voll abnehmbare Prothese, die auf den Kieferkamm gesetzt, durch Speichel durch Saugkraft festgehalten wird. Eine implantatgetragene Prothese wird von den Kosten höher, denn zu den Kosten der Prothese kommen die der Implantatbehandlung. Abhängig davon, wieviel Implantate gesetzt werden müssen, werden die Kosten dementsprechend höher sein.

Hat die Befestigung eine Wirkung auf die Kosten der Vollprothese?

Falls die Prothese im Oberkiefer ist, wird sie mit einer Gaumenplatte befestigt, und zwar mittels Unterdruck. Befindet sich die Prothese im Unterkiefer wird sie mit einem Unterzugbügel befestigt. Da die Konstruktion mit einem Bügel etwas aufwendiger ist, werden die Kosten auch etwas höher sein. Noch eine Kategorie höher sind die implantatgestützten Vollprothesen, die wie wir oben bereits erläutert haben, zu den eigentlichen Kosten der Prothese auch noch die der Implantaten beinhalten. Nachdem die Implantate eingesetzt werden, kann die Prothese an ihnen festgemacht werden. Hierbei gibt es die Variante der Locatoren-Vollprothese.  Ein abgeflachter, ringförmiger Aufsatz sorgt dafür, dass dort die Prothese einrasten und wie mit einem Druckknopf festgehalten werden kann.

Eine andere Möglichkeit ist der Kugelkopfanker, die mindestens auf zwei Implantaten festgemacht wird, hier hat die Prothese eine Matrize, die kugelförmig ausgehöhlt ist, daher der Name. Wenn beispielsweise vier Implantate gebraucht werden, dann werden auch die Kosten höher. Die Stegkonstruktion ist die teuerste Variante, aber die hält dementsprechend auch besser. Eine Stegkonstruktion verblockt die Implantate und hier rastet dann die Prothese ein.

Einfluss des Materials auf die Kosten der Vollprothese

Bei der Wahl der Materialien ist es empfehlenswert hochwertigere, langlebigere zu nehmen, trotz dass dort die Kosten etwas höher sind. Da die Materialien in einem der empfindlichsten Stellen des Körpers, im Mundraum sind, ist es sehr wichtig, nur gute zu nehmen. Die High-Tech-Keramik Vollprothesen sind aus einem hochwertigen Zirkonoxid-Kunststoff-Komposit Mischung und haben dadurch höhere Kosten im Vergleich zu anderen herkömmlichen Materialien.
Bei Metallallergien sind die metallfreien zu empfehlen, die aus Kunststoff mit einem Goldnetz gefertigt werden.

Wie sieht der Behandlungsablauf bei Vollprothesen aus?

Nach dem die Zähne gründlich untersucht wurden und der Behandlungsplan feststeht, werden die Vorbereitungsmassnahmen getroffen. Diese können je nach Zustand der Zähne und des Mundraums Zahnextraktion oder eventuelle Entzündungen hemmen beinhalten. 

Die Schritte der eigentlichen Prothese teilen sich folgendermassen ein: 

  • Zunächst fertigt der Zahnarzt einen Abdruck von Ober- und Unterkiefer. Der zahntechnische Labor fertigt danach ein Wachsmodell der Zahnprothese. In der nächsten Sitzung wird das Wachsmodell anprobiert, dann bei Bedarf durch das Zahnlabor angepasst. Im letzten Schritt wird die endgültige Vollprothese fertigestellt und angepasst.
  • Die Länge der Behandlung hängt von der Komplexität ab. Insgesamt kann man mit etwa vier bis sechs Terminen rechnen. Die Herstellung einer Vollprothese dauert abhängig von der Arbeitsaufwand des Zahnlabors etwa vier Wochen. Die Teamarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker laufen in unserer Zahnklinik reibungslos ab, man kann mit der Einhaltung des Behandlungsplans rechnen. Wenn Implantatgetragene Vollprothese gefertigt wird, dann muss man auch auf die Einheilung der Implantate rechnen. 
  • Ganz wichtig, sich zu vergewissern, dass mit der Anbringung der Vollprothese der ganze Vorgang noch nicht abgeschlossen ist. Nach einer grösseren Versorung muss man sich als Patient an die Prothese gewöhnen, denn es befindet sich plötzlich ein Fremdkörper im Mund und Zahnfleisch, die Zunge, die Muskeln sind anderen Herausforderungen ausgesetzt. Bisher war das Sprechen wegen fehlenden Zähnen beeinflusst, nun wird etwas Übung verlang, um neu Essen und Sprechen zu lernen. Daher ist das vorteilhaft, im Voraus mental darauf vorbereitet zu sein und eine gute Portion Geduld mitzunehmen.
  • Ausserdem erfordert eine Prothese eine andere Vorgehensweise, als man normalerweise gewöhnt ist. Sie muss zur Reinigung aus dem Mund genommen werden, und gründlich unter fliessendem Wasser mit Zahnbürste gereinigt werden. Auch eine Mundspülung, sowie das Zahnfleisch sollten gereinigt werden. Die Kontrolle vom Zahnarzt zweimal im Jahr is auch wichtig, sowie regelmässige Prophylaxe und Reinigung mit einem Prothesereinigungsmittel. 
    Neben einer regelmässigen Kontrolle und Pflege können Zahnprothesen zehn Jahre halten. 

Was sind die Vor- und Nachteile einer Vollprothese?

Wie bereits oben erwähnt, die Gewöhnungsphase einer Prothese kann eine besetimmte Zeit kosten. Es können Druckstellen auftreten, die eventuell Behandlung oder weitere Einstellung der Prothese bedürfen. Diese enstehen dadurch, dass eine mechanische Belastung auf das Prothesenlager eintritt oder die PRothese nicht richtig angepasst wurde. Wenn man nicht genügend darauf achtet, kann es zu Zahnschmerzen oder sogar im späteren Verlauf zu einem Knochenverlust führen. Aber auch ein noch schlechterer Halt der Prothese kann die Folge sein.

Nachteil der Vollprothese kann der mangelnde Halt sein. Das kann bei Patienten vorkommen, die ungenügenden Speichelfluss haben. Denn der zwischen dem Zahnersatz und der Schleimhaut befindliche dünne Speichelfilm sorgt für den Halt der Prothese, ausser Adhäsions- und Kapillarkräfte, sowie Unterdruck. Die Vollprothesen im Oberkiefer sind der Schwerkraft ausgesetzt, daher ist eine passgenaue FOrm sehr wichtig, damit sie auf dem Kieferknochen aufsitzen und mit einer Gaumenplatte festgesaugt werden können. Dafür muss der Prothesen und Funktionsrand richtig gestaltet werden, sonst kann der Unterdruck entweichen und es gibt kein Vakuum.  Als Folge wird die Prothese wackeln und hält nicht richtig. 
Bei Vollprothesen im Unterkiefer gibt es das Problem der Saugkraft nicht, dafür müssen sie wegen der Zunge hufeisenförmig gestaltet sein, was wiederum entsprechend weniger Haftfläche bedeutet.

Ein weitere Nachteil ist die relativ lange Anfertigungszeit, denn mindestens vier Sitzungen werden nötig. Ein Nachteil sind auch die Druckstellen, die aber durchaus mit einer Anpassung schnell behoben werden können. Es ist nur sehr wichtig, dass die Patienten bei Beschwerden den Zahnarzt besuchen und sofort daran korrigieren lassen. Die Material- und Laborkosten sind unserer Zahnklinik in Budapest günstiger, als in der Schweiz, und insgesamt kann eine Vollprothese günstiger sein, als ein anderer Art von Zahnersatz für einen zahnlosen Kiefer. Vorteil der Zahnprothese ist eine relativ einfache Handhabung, die nach der Gewöhnungsphase keine Probleme bereiten sollte. 

Welche Kosten hat eine Vollprothese?

Die Kosten der Vollprothese belaufen sich auf einen Preis ab 1190 CHF. Solange die Prothese gefertigt wird, fallen noch Kosen für ein Provisorium von 300 CHF an. Bei Bedarf braucht die Vollprothese eine Unterfütterung, diese kann 100-150 CH kosten.

VollprotheseUnsere Preise
Vollprotheseab CHF 1190
Unterfütterung KostenCHF 100-150
Provisorium KostenCHF 300

Fazit zum Thema Vollprothese

Die Total- oder Vollprothese ist ein Zahnersatz im Falle eines zahnlosen Kiefers. Heute ist die Zahnmedizin so weit, dass sie sehr bequem angepasst werden können und auch ein natürliches Aussehen sichern. Nach einer Zeit ohne Zähne sehnen sich die Patienten danach, richtig zubeissen und mit einer schönen Erscheinung leben zu können. Der passgenaue Sitz stellt den ästhetischen Gesichtsausdruck und die korrekte Bissfunktion wieder her. Die Anfertigung dauert zwar etwas länger, aber nach den Sitzungen wird ein schönes, und funktionsvolles Gebiss entstehen und das zu einem nicht so hohen Kostenaufwand.

Autor: Dr. Bernadett Gál - Dr. Bernadett Gál - Allgemeine Zahnärztin in Budapest und Zürich

Häufig gestellte Fragen


Wie lange dauert es, bis ich mich an die Vollprothese gewöhne?

Nachdem die Vollprothese angebracht wurde, kann es je Patient unterschiedlich sein, wie lange die Gewöhnungsphase dauert, aber im allgemeinen gewöhnen sich die Patienten innerhalb eines Monats an den Fremdkörper im Mund.

Was kann ich gegen die Druckstellen tun?

Bei einer Vollprothese ist es wegen der Krafteinwirkung auf das Zahnfleisch durchaus normal, dass Druckstellen entstehen. Es ist sehr wichtig, so schnell wie möglich den Zahnarzt zu kontaktieren, damit diese mit Anpassung korrigiert werden können.

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