Ich möchte Sie um eine Antwort bitten in der Frage, ob Kinder auch Wurzelbehandlung haben können bzw. sollten? Meine Tochter hat relativ starke Schmerzen, stechend und pochend und es reagiert leider nicht auf Heilmassnahmen. Schmerzmittel möchte ich nicht unbedingt geben, wenn es nicht sein muss. Die Frage ist, worauf wir uns einstellen sollten, wenn wir zum Zahnarzt gehen. Wird er den Zahn ziehen oder eine Wurzelbehandlung machen?
Sehr geehrte Frau Neubaum,
Grundsätzlich kann man sagen, dass jeder eigener Zahn solange wie möglich gerettet werden sollte. Obwohl die Milchzähne sowieso rausfallen, trotzdem gibt es gute Gründe, warum beispielsweise eine Wurzelbehandlung doch gemacht werden sollte. Obwohl der Zahnarzt doch bei jedem individuell eine Entscheidung treffen muss. Ich kann Ihnen die verschiedenen Variationen darstellen.
Damit die Kinder das richtige Kauen, Sprechen lernen können und auch die spätere Lage der Zähne gesichert ist, und es keine Zahnfehlstellungen gibt, sollten Milchzähne so lange wie möglich erhalten bleiben. Ein Risikofaktor ist, das das Nervengewebe in den Milchzähnen grösser ist und wenn am Zahn kleinere Defekte, Schaden entstehen, kann es den Nerv infizieren. Eine Wurzelbehandlung ist dann sinnvoll, wenn die Prognose des Zahnerhalts sehr positiv ist. Im Vordergrund steht der Schutz des bleibenden Zahns. Aber wichtig ist, dass man nicht die weitverbreitete Meinung, Milchzähne seien nicht zu wichtig vertritt. Die Milchzähne, ihre Pflege und der Umgang mit ihnen macht durchaus eine gute Basis für die späteren festen Zähne.
Bei einem Unfall oder starkem Kariesbefall kann die Zahnwurzel geschädigt werden und die Bakterien gelangen dadurch ins Zahninnere. In der Zahnwurzel kommt es zu einer Entzündung und die Gefässe dehnen sich und drücken auf die Nerven. Daher kommen die Schmerzen. Wenn die Bakterien in die Versorgung des Milchzahns gelangen, können sie weitere Schäden anrichten. Infolge einer Wurzelbehandlung kann der Milchzahn voll funktionsfähig erhalten bleiben. Macht er das nicht, kann die Entzündung durchaus die Folgezähne negativ beeinflussen.
Der Ablauf der Behandlung ist ähnlich wie bei Erwachsenen. Nachdem die Diagnose anhand eines Röntgenbildes gestellt ist, erhält das Kind eine örtliche Betäubung, damit der Eingriff schmerzfrei wird. Der Zahn wird bis zur Pulpa geöffnet, das erkrankte Gewebe entfernt. Anders als bei Erwachsenen ist das Füllmaterial, denn der Milchzahn muss es aufnehmen können. Zahnzement ist biokompatibel und trägt zur Regeneration des Gewebes um den Zahn bei.
Die Behandlung sollte wahrscheinlich in mehreren Sitzungen erfolgen, denn gerade kleine Kinder können nicht so lange an einem Platz sitzen. Die Erfolgsquote ist nach Erfahrung unserer Zahnärzte über 90 Prozent. Wenn Sie den Zahnarzt besuchen, kann es sein, dass er sich für das Ziehen der Zähne entscheidet, das kann individuell unterschiedlich sein.
Zahnexperten Ungarn
Wenn Sie weitere Fragen zu Ihrem Zahnproblem, unseren Preisen und Behandlungen haben oder einen Termin für ein kostenloses Beratungsgespräch in Zürich wünschen, wenden Sie sich bitte an unsere Patientenkoordinatoren.
