Ich bin leider ein Angstpatient, der alles lieber im Internet nachliest, bevor er zum Arzt oder zum Zahnarzt geht. Nachdem ich seit längerer Zeit Schmerzen im Kiefer verspüre, habe ich nachgelesen, welche Gründe das haben kann. Dabei bin ich auf den Begriff der Kiefernekrose gestossen. Dort heisst es, der gesamte Knochen stirbt ab und letztendlich kann es nur im Krankenhaus chirurgisch geheilt werden. Das hat mich wirklich ein bisschen erschreckt. Kann die Kiefernekrose wirklich geheilt werden? Oder wenn es zu spät entdeckt wird, ist es nicht mehr möglich?
Sehr geehrter Herr Stremann,
Ich freue mich, dass Sie uns geschrieben haben, ich werde Sie hoffentlich zu einem Gang zum Zahnarzt überzeugen können. Eine Kiefernekrose ist eine ernsthafte Krankheit, allerdings nur weil bei Ihnen Kieferknochen Schmerzen bestehen, heisst es noch lange nicht, dass es auch diese bei Ihnen sein muss. Wenn wir von der Annahme ausgehen, dass das bei Ihnen diagnostiziert wird, dann beschreibe ich Ihnen nun die Informationen, die Sie brauchen. Ich weiss natürlich nicht Ihre Vorgeschichte und wann Sie überhaupt beim Zahnarzt waren und welche Behandlungen bei Ihnen schon gelaufen sind.
Bei einer Kiefernekrose sterben Hart- und Weichgewebe im Bereich des Kiefers, also Teile des Knochens oder bei einem längeren Bestehen und Nicht-Entdeckung der gesamte Knochen ab. Die häufigste Ursache ist eine Bestrahlung im Kieferbereich. In der Regel bereitet sie Schmerzen und kann auch mit Eiterbildung verbunden sein. Aber die Schwierigkeit der rechtzeitigen Entdeckung liegt darin, dass es häufig gar keine Symptome bereitet.
Wenn es Symptome gibt, dann sind es freiliegender, nicht therapierbarer Knochen, der auch nach mehreren Wochen nicht abgeheilt ist. Auf dem Röntgenbild sieht man Frakturen im Kieferknochen. Ein weiteres Zeichen kann eine bestehende Alveole sein, die sich selbst längerer Zeit nach einer Zahnextraktion nicht zurückbildet.
Die gute Nachricht ist: Heilung ist möglich! Vor allem, wenn man sie früh erkennt, kann sie gut medikamentös behandelt werden. Mit der Verbesserung oraler Mundhygiene und orale Antibiosen kann man bei sehr frühen Erkrankungsstadiums eine Besserung der Nekrose erreichen. Allerdings ist es häufiger der Fall, dass chirurgisch interveniert werden muss. Wenn der Knochen nekrotisch ist wird er vollständig abgetragen und möglichst in mehreren Schichten mit Knochenersatzmaterialien wieder aufgebaut. Am besten lassen Sie diese Behandlung von einem erfahrenen Kieferchirurgen durchführen, aber erstmals sollte das diagnostiziert werden. Kieferschmerzen haben noch zahlreiche andere Gründe, daher empfiehlt sich ein schneller Zahnarztbesuch.
Zahnexperten Ungarn
Wenn Sie weitere Fragen zu Ihrem Zahnproblem, unseren Preisen und Behandlungen haben oder einen Termin für ein kostenloses Beratungsgespräch in Zürich wünschen, wenden Sie sich bitte an unsere Patientenkoordinatoren.
