Die häufigsten Zahnerkrankungen

Gesunde Zähne ersparen Ihnen Schmerz, Ärger und Geld. Ein schönes Lächeln zu haben ist aber gar nicht einfach. Genetik, Lebensweise und Zahnhygiene spielen dabei alle eine entscheidende Rolle. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die Typen und Entstehung von Zahnerkrankungen, sowie über Behandlungsmöglichkeiten und Vorbeugungsmaßnahmen.

Aufbau eines Zahns

Um die Entstehung und Risikofaktoren von Zahnerkrankungen verstehen zu können, muss man zuerst ein allgemeines Bild über den Aufbau eines Zahns bekommen. Grundsätzlich werden drei Hauptteile eines Zahns unterschieden. Sie sind von oben nach unten die Zahnkrone (sie ist der Teil des Zahns, der von außen sichtbar ist), der Zahnhals (er ist mit Zahnfleisch umgegeben) und die Zahnwurzel, mit der der Zahn im Kiefer befestigt ist. Außerdem sind alle Zähne mehrfach geschichtet. Die äußerste Schicht der Krone heißt der Schmelz, der eine Verteidigungsfunktion erfüllt. Er ist nämlich die härteste Substanz des menschlichen Körpers. Dem Schmelz folgt das Zahnbein (oder auch Dentin genannt), das die zweithärteste Substanz im menschlichen Körper ist. Das Zahnbein umgibt das Zahnmark (Pulpa), das ein Bindegewebe ist und das Blutgefäße und Nerven umfasst. Schließlich trägt die mit Wurzelzement ausgefüllte Wurzelhaut dazu bei, die Zahnwurzel von dem Kieferknochen zu trennen. Man kann sehen, dass man hier mit einem sehr komplexen Gebilde zu tun hat. Die Erkrankungen der einzelnen Teile eines Zahns können dementsprechend in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich sein. Im Folgenden werden dazu die Haupteigenschaften detailliert beschrieben. Aber zunächst einmal müssen wir etwas klären.

Was versteht man unter Zahnerkrankungen?

Zahnerkrankungen sind alle, im Mundbereich auftretenden Krankheiten genannt. Sie umfassen nicht nur die Krankheiten des Zahns selbst – wie es viele glauben würden –, sondern auch die des sogenannten Zahnhalteapparats (auch Parodontium genannt). Das Parodontium besteht aus Zahnfleisch, Alveolarknochen, Wurzelzement und Wurzelhaut. Aus dem Grund, dass der Patient nicht alle Symptome von Zahnerkrankungen von außen sehen kann, oder dass er diesen keine große Bedeutung zuschreibt, bzw. sich die Behandlung nicht leisten kann, bleiben die Zahnerkrankungen oft unbehandelt. Erst wenn Symptome unerträglich werden, denken viele darüber nach, zum Zahnarzt zu gehen. Es ist aber leider viel zu spät. Zu diesem Zeitpunkt hat man oft mit einer ernsthaften Zahnerkrankung zu tun.

Zahnerkrankungen können in jedem Alter vorkommen. Es steht jedoch fest, dass Milchzähne wegen ihrer Struktur gegenüber Krankheiten viel anfälliger sind, als die bleibenden Zähne. Der Zahnschmelz (also die Schutzschicht) eines Milchzahns ist nämlich viel dünner und weicher, als der Zahnschmelz der bleibenden Zähne. Es ist aus der Hinsicht kein großes Problem, dass Milchzähne ihre Funktion über einen viel kürzeren Zeitraum erfüllen müssen, als die bleibenden Zähne. Ist die betroffene Person ein Kind oder ein Erwachsene, Hauptsache ist, dass man die im nächsten Kapitel erwähnten Symptome ernst nimmt.

Eine CT-Aufnahme wird gerade ausgewertet.
Eine CT-Aufnahme wird gerade ausgewertet.

Welche sind die häufigsten Symptome von potenziellen Zahnerkrankungen?

Es gibt eine breite Palette von Symptomen, die auf eine mögliche Zahnerkrankung verweisen können. Im Folgenden werden sie in zwei Gruppen geteilt. Die erste Gruppe der Symptome betrifft den Mundbereich:

  • Blutungen nach dem Zähneputzen
  • gerötetes, druckempfindliches Zahnfleisch
  • zurückweichende oder blutende Gingiva
  • helle Flecken auf den Zahnoberflächen
  • ziehender Schmerz beim Verzehr süßer oder saurer Lebensmittel oder von Heißem oder Kaltem
  • geschwollenes und gerötetes Zahnfleisch, das zu Blutungen neigt
  • Zurückziehen des Zahnfleisches und freiliegende Zahnhälse
  • lockere Zähne
  • schmerzempfindliche Zähne
  • starke Druckschmerzen
  • Schwellung an der betroffenen Stelle
  • pochende, weit ausstrahlende Zahnschmerzen
  • Wärme- und Kälteempfindlichkeit
  • Mundgeruch

Die andere Gruppe der Symptome betrifft den Kopf als Körperteil bzw. das Befinden, deshalb lässt sie uns nicht so eindeutig auf eine potenzielle Zahnerkrankung schließen:

  • geschwollene Wange
  • möglicherweise Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Verspannungen
  • Gesichtsschmerzen

Gerade aus dem Grund, dass die zweite Gruppe der oben erwähnten Symptome ganz allgemein ist, ist es unerlässlich, jede Sitzung beim Zahnarzt mit der detaillierten Beschreibung der Symptome zu starten. Zusammen mit den Ergebnissen der gründlichen zahnärztlichen Untersuchung wird dann die Diagnose gestellt und ein Behandlungsplan für den Patienten erstellt. 

Wie entstehen Zahnerkrankungen?

Alle Zahnerkrankungen sind auf die mikrobiologischen Zahnbeläge (auch Plaque genannt) zurückzuführen. Wenn Speisereste nicht gründlich von den Zähnen entfernt werden, bildet sich der Zahnbelag in den Zahnzwischenräumen, an den Zahnfleischrändern, sowie auf den Kauflächen der Backenzähne. Die Kohlenhydrate, die der Zahnbelag enthält, dienen als Nahrung für die in der Mundhöhle ansässigen schädlichen Bakterien. Die Kohlenhydrate werden von den Bakterien wieder als Säure ausgeschieden. Die Säuren greifen den Zahnschmelz an und fressen sich durch das Dentin, bis zum Zahnmark. Dadurch entsteht ein Loch im Zahn. Dieses Phänomen ist Karies genannt.

Zahnbeläge haben eine Auswirkung auch auf die Gesundheit des Zahnfleisches. Wenn Zahnbeläge nämlich zu lange auf den Zahnoberflächen verbleiben, werden die Erreger freigesetzt, die das Bindegewebe des Zahnfleisches infizieren. Durch die Infizierung entzündet sich das Zahnfleisch und geht zurück. Dann bilden sich sogenannte Zahnfleischtaschen. Schließlich verlieren die Zähne ihren Halt und fallen aus. Diese Erkrankung heißt Parodontitis.

Ursachen von Zahnerkrankungen

Wie oben angedeutet, werden Zahnerkrankungen in erster Linie durch schlechte Essgewohnheiten und unzureichende Mundhygiene ausgelöst. Beim Verzehr von süßen Speisen und Getränken verarbeiten die Bakterien nämlich Zucker und Stärke in Säure, die dann den Zahnschmelz angreift. Dazu kommt noch ein wesentlicher Faktor, der in diesem Artikel noch nicht erwähnt wurde: das Rauchen. Neben der Tatsache, dass die durch Rauchen verfärbten Zähne das Aussehen des Rauchers negativ beeinflussen, greift das in der Tabakpflanze vorkommende Nikotin das Zahnfleisch an. Die Folgen: Zahnfleischbluten oder sogar Zahnfleischschwund. Nikotin kann über die Mundschleimhäute auch in die Blutbahn gelangen, wodurch das Zahnfleisch schlechter durchblutet wird. Dieser Prozess macht die betroffene Person anfälliger für Entzündungen in der Mundhöhle. Die Liste ist aber immer noch nicht fertig: Rauchen ist Hauptrisikofaktor für Mund- und Rachenkrebs.

Die häufigsten Zahnerkrankungen

Nun kommen wir zum eigentlichen Hauptthema des vorliegenden Artikels: die Zahnerkrankungen selbst. Die Liste unten zeigt eine Vielfalt an Krankheiten an, die praktisch jeden Teil des Mundes betrifft. Die ersten zwei Elemente wurden bereits geklärt:

  • Parodontitis: Sie ist die Entzündung des Zahnbetts.
  • Karies: Der akute oder chronische Zerfall der harten Substanz der Zähne.

Weitere Zahnerkrankungen sind wie folgt:

  • Gingivitis: Sie ist die Entzündung des Zahnfleisches und zeigt sich meistens durch ein gerötetes, geschwollenes und empfindliches Zahnfleisch.
  • Pulpitis (auch Zahnmarkenentzündung genannt) kann aus dem Grund besonders schmerzhaft sein, weil diese Erkrankung den Teil des Zahns betrifft, in dem die Nerven und Blutgefäße verlaufen.
  • Zahnwurzelentzündung kommt in dem Fall vor, wenn eine Infektion das Nervenende im Zahn erreicht.
  • Freiliegende Zahnhälse sind durch die Hypersensibilität der Zähne gekennzeichnet, da die Zahnhälse nicht mehr vollständig vom Zahnfleisch bedeckt sind.
  • Kieferzysten sind mit Flüssigkeiten (meist Eiter) gefüllte und mit Membran verkapselte rundliche Hohlräume, die sich entweder am Kieferknochen, oder am umliegenden Weichteilgewebe bilden.
  • Bruxismus (Zähneknirschen oder Zähnepressen) ist eine wiederholte, meist unwillkürliche Kaumuskelaktivität. Mögliche Formen sind: Zähneknirschen und Kieferpressen, bzw. Anspannen oder Verschieben des Unterkiefers ohne Zahnkontakt. 
Pulpitis kann sehr schmerzhaft sein.
Pulpitis kann sehr schmerzhaft sein.

Wie werden Zahnerkrankungen behandelt?

Zahnärztliche Eingriffe werden je nach dem von Zahnerkrankung betroffene Teil des Mundgebiets gruppiert und dementsprechend können ihnen unterschiedliche Behandlungsmethoden zugeordnet werden. Unsere Zahnklinik in Budapest, sowie die Zahnpraxen in Dübendorf und Genf spezialisieren sich auf folgende Teildisziplinen: Oralchirurgie, Zahnersatz und ästhetische Zahnmedizin. Oralchirurgie beschäftigt sich mit Eingriffen im Mund-Kiefer-Bereich, wie Wurzelspitzenresektionen, operative Zahnentfernungen, die Behandlung gutartiger Tumoren, bzw. Implantologie. Da Oralchirurgie ein Spezialgebiet der Zahnmedizin ist, werden die Operationen von unseren hochqualifizierten Spezialisten durchgeführt.

Zahnersatz oder Prothetik als Teildisziplin umfasst die Wiederherstellung stark zerstörter oder verloren gegangener Zähne. Dafür steht eine breite Palette von Lösungen zur Verfügung, aus denen immer die für das Problem des gegebenen Patienten geeignete Lösung ausgewählt wird. Schließlich erzielt die ästhetische Zahnmedizin – wie der Name bereits besagt – die ästhetische Restauration der Zähne. Dazu zählen die Anwendung von Füllungen, Keramikschalen, Inlays und Onlays, sowie die Dienstleistungen Zahnreinigung und Zahnbleaching. 

Wie hängen Zahnerkrankungen und Körper zusammen?

Viele denken, dass Zähne nur eine Kaufunktion erfüllen. So einfach ist es aber nicht. Zähne und der Rest des Körpers hängen nämlich eng zusammen. In der ganzheitlichen Zahnmedizin heißt es, dass Zähne und der Mundraum Ursprung folgender akuter und chronischer Krankheiten sein können: Depressionen, Kopfschmerzen und Migräne, Erektionsstörungen, Lungen- und Herzentzündungen, Herzinfarkt und Schlaganfall, Frühgeburten, Diabetes, Blasen- und Prostataprobleme, Rücken-, Knie- und Nackenschmerzen. Wer die mit den Zahnerkrankungen zusammenhängenden Unannehmlichkeiten und die schwerwiegenden Konsequenzen vermeiden möchte, kann selbst viel dafür tun. Das letzte Kapitel befasst sich mit möglichen Vorbeugungsmaßnahmen.

Wie kann man Zahnerkrankungen vorbeugen?

Man kann die Wichtigkeit der Mundhygiene nicht genug betonen, wenn es um die Vermeidung von Zahnerkrankungen geht. Richtiges und regelmäßiges Zähneputzen ist die beste Prävention gegen die weit verbreiteten Zahnerkrankungen Karies, Parodontitis und Gingivitis. Dabei sollten nicht nur die Zähne, sondern auch die Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten und Zahnseide gereinigt werden. Die zusätzliche Mundspülung kann gegen schädliche Mikroorganismen im Mund hilfreich sein. Rauchen sollte möglichst vermieden werden, denn es ist ein Risikofaktor für die Erkrankungen des Zahnhalteapparats und kann auch Krebs im Mund- und Rachenraum verursachen.

Es gibt jedoch Krankheiten, die mit den oben genannten Maßnahmen nicht vermieden werden können. Dazu zählen die von den Weisheitszähnen ausgelösten Probleme, die Kieferfehlstellungen, die Abrasion und die altersbedingte Mundtrockenheit. Aber auch wenn Sie keine körperlichen Beschwerden haben, sollten Sie mindestens einmal pro Jahr den Zahnarzt zur Kontrolle aufsuchen. Unsere Kollegen und Kolleginnen stehen Ihnen dabei an drei Standorten mit hochmodernen Diagnosegeräten gerne zur Verfügung.

Autor: Dr. Bernadett Gál - Dr. Bernadett Gál - Allgemeine Zahnärztin in Budapest und Zürich

Häufig gestellte Fragen


Wann können Zahnerkrankungen besonders schmerzhaft sein?

Eine Zahnerkrankung ist in dem Fall besonders schmerzhaft, wenn Nervenfasern gereizt werden.

Wie soll ich mich auf einen Zahnarztbesuch vorbereiten?

Raucher sollen vor dem Zahnarztbesuch einige Stunden lang auf Rauchen verzichten. Außerdem ist Zähneputzen ausdrücklich empfohlen.

Haben Zuckerersatzstoffe eine positive Auswirkung auf die Gesundheit der Zähne?

Ja. Sie sind zahnfreundlicher, als normaler Zucker.

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