Loch im Zahn - Symptome und Behandlung

Wie ärgerlich, ein Loch im Zahn, ich muss zum Zahnarzt. Aber wirklich erst jetzt? Hoffentlich gehören Sie nicht zu dem Teil der Patienten, die erst bei Problemen zum Zahnarzt gehen! Tun Sie das nicht, denn Sie ersparen sich eine Menge Ärger und nicht zuletzt auch Geld, wenn Sie sich rechtzeitig und regelmässig um die Zahngesundheit kümmern. Was alles ein Loch verursachen kann und wie schnell man damit was anfangen muss, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Gesunde Zähne und ihre Beschaffenheit

Zähne sind aus einem sehr harten Material und deshalb auch sehr lange haltbar. Ihre Beschaffenheit ist auf eine lange Lebensdauer und sogar über das Leben hinaus konzipiert. Sie haben ein harte Arbeit zu leisten und das mehrere Jahrzehnte lang. Passt man auf sie auf, dann dienen sie einem an die hundert Jahre. Es gibt nichts wertvolleres, als eigene Zähne, ohne künstliche Bestandteile. Das wird natürlich den wenigsten von uns gelingen, aber ein Bestreben danach ist auf jeden Fall wichgit. Wie sieht ein Zahn aus und wie entsteht ein Loch im Zahn?

Aufbau vom Zahn

Da die Zähne in erster Linie als Kauwerkzeuge dienen, sie müssen harte Sachen beissen, klein machen und dafür sorgen, dass die Nahrung verdaut wird und dementsprechend im Magen landet. Sie sind also ziemlich robust, halten eine enorme Belastung aus. Trotzdem haben sie ein paar grosse Gegner: Säure und Bakterien. Nicht die Bakterien an sich sind das Problem, denn es gibt sehr wohl gute Mikroorganismen und Bakterien, die unbedingt nötig sind, um den PH-Wert vom Mund gut zu erhalten. Sie Streptococcus Bakterien sind die gefährlichen.  und es ist die Karies und die Parodontitis, die den Schaden verursachen, eben wegen den Bakterien, die sich dort ansiedeln und ihr Unwesen treiben. Unbehandelt führt es dann zum Loch im Zahn.

Wenn man den Zahn von aussen betrachtet, sieht man die Zahnkrone, die sich über dem Zahnfleisch befindet. Darunter findet man die Zahnwurzel, die für den stabilen Halt des Zahnes sorgt. Sie kann bei kleineren Zähnen aus einer, bei den Backenzähnen aus mehreren Wurzelkanälen bestehen. Daher sieht man, dass die Backenzähne die grössere Belastung aushalten, weil sie von mehreren Wurzeln befestigt sind. Die Zahnkrone besteht aus mehreren Schichten. Hier wird der Zahn empfindlich, an dem Zahnschmelz, der äusseren Schicht der Zahnkrone, das ist das erste, was beschädigt wird, obwohl es die härteste Substanz im Körper ist. Das weitere Besondere am Zahnschmelz ist, dass es nicht nachwachsen kann. Er beinhaltet Kalziumphosphat, Magnesium und Fluor. Wenn wir weiter in das Zahninnere voranschreiten kommen wir zum Dentin, das bis zur Spitze der Wurzel ragt. Dort befindet sich das Zahnbein, das sogar härter ist, als Knochen, ist aber elastisch und die gute Nachricht ist, dass es sich bis zum hohen Alter nachbilden kann. Die Nerven befinden sich in diesem Bereich. Innerhalb des Zahnbeins finden wir das Zahnmark, die sogenannte Pulpa. Hier laufen die Blutgefässe, die Nervenbahnen, die Zellen und die Bindegewebe. Zahnmark ist sehr weich, und versorgt das Zahnbein mit Nährstoffen. Dieser Bestandteil des Zahnes ist der empfindlichste, weil hier einerseits die Nerven die Reize, wir Kälte und Hitze weiterleiten, andererseits ist es über den Blutkreislauf mit dem ganzen Körper verbunden. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man Zahnschmerzen und Probleme mit Zähnen nicht unterschätzt. Nicht behandelte Probleme können den ganzen Körper und seine Gesundheit beeinflussen. 

Gesunder Zahn und Loch im Zahn

Wenn der Zahn gesund ist, dann ist er mit der Wurzel gut festgehalten, das Zahnfleisch schliesst sich schön auf den Zahnhals. Der Zahnhalteapparat ist intakt. Zahnfleisch, Alveolarknochen und Wurzelelement, sowie Wurzelhaut sind die weiteren Bestandteile der Zahnapparates. Von aussen schliesst das Zahnfleisch, die sogenannte Gingiva den Zahnhalteapparat ab und hat die Aufgabe, gegen schädliche Angriffe aus der Mundhöhle zu schützen. Der Zahn steckt in einer kleinen dünnen Knochenwand, der Alveole. Zwischen diesem und dem Wurzelelement befindet sich die Wurzelhaut, die ein Bindegewebe ist mit Fasern, die einerseits in das Zement reichen, andererseits in die Knochenwand Dadurch hat der Zahn einen stabilen, trotzdem elastischen Halt.  

Wie bereits oben erwähnt, besteht die Mundhöhle als Lebensraum für zahlreiche Mikroorganismen, die überwiegend unschädlich sind. Was das Zahnloch verursacht, sind Bakterien (Streptococcus), die Nahrung aufnehmen und sich an die Zähne ansiedeln, unzugänglichen und rauen Stellen zwischen Zahnfleisch und Zahn bleiben. Sie gedeihen, weil sie sich von Zucker, Speiseresten ernähren und diese zu Säure umwandeln und in den Mundraum ausstossen. Diese greifen den Zahnschmelz an, de wichtige Mineralien verliert, und baut langsam ab. Der Grund dafür, dass dieser ganze Prozess ablaufen kann ist eine unzureichende Mundhygiene. Ist man gründlich genug und geht regelmässig zum Zahnarzt, putzt die Zähne, lässt sich professionelle Zahnreinigung machen, dann wird der Prozess entweder verlangsamt oder ganz unmöglich. Der Zahnschmelz ist ja stark, daher sehr haltbar, und sollte ohne Probleme bis zum Lebensende unbeschädigt bestehen. Wenn die ausgeschiedenen Säuren wegen den Zucker verdauenden Bakterien ihn angreifen, dann ist das Loch im Zahn, also Karies bereits entstanden. Ein Loch entsteht auch dann, wenn sich eine Füllung vom Zahn löst.

Wie lange haben Sie Zeit, bis das Loch im Zahn entsteht?

Das ist eine relativ schwere Frage, weil es individuell sehr unterschiedlich ist. Es ist nicht nur eine Frage der Genetik, manche haben zeitlebens gar keine Löcher im Zahn, manche bereits im Kindes- und jungen Erwachsenenalter. Sowohl Lebensgewohnheiten als auch Essgewohnheiten spielen eine entscheidende Rolle. Die Bakterien leisten ihre Arbeit, grundsätzlich ist es ein relativ langsamer Prozess der Zersetzung, aber es ist kontinuierlich. Die Mundhygiene spielt dabei natürlich eine sehr grosse Rolle und sollte deshalb als oberste Priorität in den Alltagen behandelt werden. WIe die Körperhygiene ist die Zahnhygiene nicht weniger wichtig und wenn wir darüber nachdenken, dass manche gerade mal zwei Minuten damit verbringen, ist es auch vergleichsweise wirklich fast amüsant. Wie viel Zeit verbringen wir mit unseren Nägeln, Haaren, Gesichtshaut, wahrscheinlich viel mehr, als mit den Zähnen. Über die häusliche Zahnhygiene hinaus, die den Krankheitsverlauf wesentlich verlangsamt, spielt die professionelle Zahnreinigung eine wichtige Rolle. Das alles trägt dazu bei, dass den Bakterien die gemütliche Lage nicht gesichert wird, wo sie sich weiter entwickeln können. Was auch beschleunigend wirkt, ist die Ernährung. Nimmt man zu viel Zucker und säurehaltige Lebensmitteln zu sich, oder konsumiert sehr viel Kaffee und Tee oder ist starker Raucher, dann geht die Lochbildung schneller. In dieser Umgebung vermehren sich die Bakterien nämlich schneller. Wenn bereits Zahnschmerzen entstanden sind, ist Karies entstanden, und die Zahnzerstörung ist unter Umständen fortgeschritten. 

Loch im Zahn haben, nicht verzagen

Jeder oder zumindest fast jeder kennt das: Zahnschmerzen wegen einem Loch im Zahn. Es ist schnell gelöst, zum Zahnarzt gegangen, Füllung machen lassen und Schmerzen weg. In den meisten Fällen geht es wirklich so schnell und trotzdem versäumen viele den Gang zum Zahnarzt. Aus verschiedenen Gründen drücken sich manche vom Zahnarztbesuch, wegen Schamgefühl, Angst oder finanziellen Befürchtungen. In den meisten Fällen ist das alles vollkommen unbegründet und wird dann im nachhinein auch so empfunden. Natürlich gibt es Patienten, die ein bisschen mehr Angst haben und wirklich in Panik geraten, ihnen kann aber auch geholfen werden. 
Die ersten deutlichen Anzeichen, dass ein Loch entstanden ist, sind die Zahnschmerzen. Dann ist der Zahnschmelz beschädigt und der Karies in das Zahninnere gelangt. Wenn man nicht behandelt, dann wird der Zahnnerv erreicht, und es kommt sogar zum Zahnverlust. Was die Anzeichen eindeutig macht ist die Empfindlichkeit gegen Wärme und Kälte oder Süsses und Saueres.

Schnell zum Zahnarzt untersuchen lassen

Beobachten Sie die Schmerzen. Ist es ein leichter, einmaliger Schmerz, muss es sich nicht um ein Loch handeln.  Wenn Sie aber wiederkehrende Schmerzen haben, dann ist es keine gute Strategie, diese zu ignorieren, denn das führt zu noch mehr Schmerzen, dann nicht nur eine Füllung muss gemacht werden, sondern vielleicht Wurzelbehandlung oder ein Karies im fortgeschrittenen Stadium und danach Zahnverlust. Die Säure ist dann im Zahnbein, geht an den Nerv, es ensteht vielleicht auch eine Entzündung. Die Schmerzen werden unerträglich.

Also nichts wie hin zum Zahnarzt, mutig sein, Schmerzmittel nehmen, und nicht warten. Das Problem kann wirklich schnell behoben werden. Man muss ich auch wirklich nicht vor den Kosten scheuen, denn eine einfache Füllung ist tragbar. Die Kosten hängen davon ab, für welche Füllung man sich entscheidet. Aber auch von der Grösse des Lochs und auch von der Lage. Im hinteren Bereich ist der Zahn vielleicht etwas weniger zugänglich, als vorne und auch die ästhetische Ansprüche spielen eine Rolle.  Die Arten von Zahnfüllungen sind die Amalgamfüllung, die wir in unserer Zahnklinik nicht mehr verwenden. Die Kunststofffüllungen sind am günstigsten, sie sind am besten in den Forderzähnen einsetzbar, weil sie nicht so hart, daher auf einer Kaufläche weniger geeignet sind. Sie sind sehr gut, weil ihre Farbe gut an die Zähne angepasst werden kann. Bei provirorischen Füllungen verwenden wir Zementfüllung,beispielsweise nach einer Wurzelbehandlung, wo man zunächst warten muss, bis sich die Wurzel beruhigt und ein Medikament eingesetzt wird. Eine der besten Füllungsarten ist die Keramikfüllung, die nach einem Abdruck im Labor hergestellt wird. Erst danach setzt sie der Zahnarzt ein. Sie sind auch extrem gut verträglich und eine ssehr gute Alternative zum Kunststoff.  Die Goldfüllung kann gut um hinteren Zahnbereich eingesetzt werden. Einerseits deshalb, weil sie sehr fest ist und sehr viel aushält, andererseits natürlich wegen der ästhetischen Erscheinung vorne nicht so gut aussieht. 

Folgen und Vorbeugung

Entschliesst man sich nicht zur Untersuchung kann Karies schwerwiegende Folgen haben. Die harmloseren sind Mundgeruch, aber dann Entzündungen, eine langfristige Zerstörung des Zahns, aber auch andere Körperteile können betroffen sein, so wie rheumatische Beschwerden, Muskel- und Gelenkschmerzen, oder eine Schwächung des gesamten Immunsystems. Sogar Zahnverlust ist ein Möglichkeit. 

Was können Sie dagegen tun? 

Wie schon sehr oft darauf hingewiesen hat natürlich auch der Körper ein körpereigenes Abwehrsystem, aber trotzdem ist eine regelmässige Kontrolle beim Zahnarzt, Zahnpflege zuhause, richtige Ernährung, vor allem nicht zu viel Zucker und Säure und die Prophylaxe beim Zahnarzt eine vorbeugende Wirkung. 

Autor: Dr. Ágoston Radó - Allgemeiner Zahnarzt in Budapest und Zürich, Leitender Zahnarzt der Prothetischen Abteilung

Häufig gestellte Fragen


Bedeuten Schmerzen immer ein Loch im Zahn?

Nicht unbedingt. Schmerzen können auch von Entzündungen des Zahns oder des Zahnfleisches resultieren. Oft sind es jedoch Stellen am Zahn, die von Karies verursacht werden und den Zahnschmelz beschädigen, die Schmerzen verursachen. Daraus entsteht dann ein Loch, wenn man  sich nicht darum kümmert.

Wie lange kann ich warten, wenn ich Schmerzen habe?

Ein Loch entwickelt sich langsam, aber kontinuierlich. Man sollte nicht zu lange warten, aber ein Zeitraum von zwei-drei Wochen ist noch in Ordnung. Im Zeitraum, bis man zum Zahnarzt kommt, sollte man möglichst wenig oder gar keinen Zucker und säurehaltigen Lebensmittel essen.

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