Faule Zähne

Was bedeutet eigentlich, dass die Zähne faul sind? Sicher haben Sie graue und fleckige Zähne gesehen oder stellen bei sich eine solche Entwicklung fest. Schöne Zähne verfärben, bröseln ab, brechen ab oder gehen gar verloren. Die Lebensqualität leidet darunter. Es ist dann wichtig, so schnell wie möglich etwasa dagegen zu unternehmen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen zusammen, wie faule Zähne entstehen und was Sie dagegen tun können.

Was verstehen wir unter faulen Zähnen

Faule Zähne zu haben ist nicht nur ästhetisch ein Problem, sondern auch gesundheitlich. Kaputte Zähne wirken sich auf die gesamte Mundgesundheit, auf die seelische Gesundheit und auf andere Organe aus. Beispielsweise können kaputte Backenzähne für die Erkrankungen von Schilddrüse, Magen und Herz, Schneidezähne für Lunge oder Dickdarm oder Frontzähne für Niere, Blase und Prostata verantwortlich sein. Naturheilkunde und chinesischer Medizin beschäftigen sich genauer damit, wie die Wirkung auf Körperteile ist, welche Erkrankungen welche typischen Beschwerden auslösen. Daher kann man sagen, dass gesunde Zähne für gesunden Organismus sorgen. Grosse Backenzähne neigen dazu über die oben genannten hinaus Sorgen in der Wirbelsäule zu bereiten.

Viele fragen sich, wie das sein kann, dass sie sehr gründlich die Zähne putzen, trotzdem gehen sie kaputt, bekommen Löcher und verursachen Probleme. Leider ist das Putzen nur ein Bestandteil der Zahngesundheit, auch wenn das überaus wichtig ist. Es gibt einerseits eine genetische Veranlagung, auf der anderen Seite bestimmte Gewohnheiten oder andere Gründe, die schlechte, kaputte Zähne verursachen. Das Problem verursachen immer Bakterien, die sich aus irgendeinem Grund im Mund versammeln, viele sind gute Bakterien und helfen beispielsweise bei der Verdauung, sie schützen das Zahnfleisch und Zähne und regeln den Mund… Manche andere sind aber eher böse und tragen zu kaputten Zähnen bei, die sich mit der Zeit in faule Zähne verwandeln. 

Ursache Nummer 1, führend und häufig

Streptococcus mutans ist eine Bakterienart, die ein richtiger Zuckerliebhaber ist. Dieses Bakterium ist die Hauptverantwortliche für Karies, denn die mit Säure durchdrängten Stoffwechselprodukte tragen zur Entkalkung der Zähne bei, es entstehen Löcher. Das ist Zahnfäule. Der häufige Verzehr von Zucker verursacht Plaque, Zahnfehlstellungen und einen trockenen Mund. Karies unbehandelt kann so zerstörerisch sein, dass es zu spät für den Zahn ist. Die Ausbreitung der Bakterien wird auch in der feuchten Mundhöhle gefördert und der Zahnschmelz angegriffen. Und hier kommt die Zahnhygienie zur Geltung: wenn die Bakterien bzw die Säure den Zahnschmelz angreift, ist die Deminalisierung noch nicht eingetreten, weil der Speichel im Normalfall das Ganze ausspült. Wenn die Zahnhygienie nicht ausreichend ist, wird das jedoch gehindert, weil der Speichel nur eine bestimmte Menge an Essensreste ausspülen kann. Es kommt dann zu einer Überlastung und einer schrittweise, langsam eintretende Zerstörung der Zähne.  

Die Zerstörung ist nicht von einem Tag auf den nächsten. Die einzelnen Karies haben eigene Namen. Die Initialkaries verursacht am Anfang nur oberflächliche Zerstörung, die Caries media geht unter die Dentin Schicht unter Zahnschmelz. Diese Phase ist eine Art Grenze, wo der Prozess noch umkehrbar ist. Die Zerstörung ist beim nächsten Schritt weit forgeschritten, es treten auch schon Schmerzen ein, Füllungen, Kronen, Bohren helfen, dieser Schritt ist Caries profunda. Die letzte Phase kennzeichnet sich dadurch, dass der Zahnnerv erreicht ist, in dem Fall kommt es zur Zahnextraktion oder ein Wurzelbehandlung. 

Welche Gründe stehen hinter faulen Zähnen?

Zunächst einmal sehen wir die Ursachen, für die Sie direkt etwas tun können.  

Schädliche Lebensgewohnheiten

  • zu viel Zucker: so süss oder eben bitter das Leben auch sein mag, mit Zucker versüssen ist wirklich keine gute Idee. Er zerstört schnell den Zahnschmelz und die Bakterien breiten sich schneller aus. Bei einem falschen ph-Wert versäuert der Mund. Es ist auch empfehlenswert, nicht dauernd zu essen, Snacks zu sich zu nehmen, denn jedes Mal werden die Zähne erneut herausgefordert. Daher ist es sehr gut, wenn man nach den Mahlzeiten einmal den Mund ausspült. Wenn man keine Gelegenheit zum Zähneputzen hat, dann reicht auch ausspülen, denn damit werden die Essensreste aus dem Mund gespült und können sich nicht zwischen den Zähnen festsetzen. Wenn Sie das tun, sind die Bakterien sofort dort und gedeihen schön.
  • Rauchen: das ist nun wirklich ganz klar, dass jede Form von Rauchen den Zahn schädigt, aber nicht nur den Zähnen, auch der allgemeinen Gesundheit.
  • Mangel an bestimmtem Mineralstoffen und Vitaminen: Kalzium, Vitamin A,B,C und D, sowie Fettsäuren und Fluorid tragen zur besseren Zahngesundheit bei, denn sie sorgen für eine bessere Widerstandskraft des Zahnschmelzes. Die Ernährung spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Lässt man sich in regelmässigen Abständen ein Blutbild machen, kann man sehen, welche Vitamine und Mineralstoffe fehlen und zusätzlich eine Kur machen

Zahnpflege inlkusive Technik, Zeitunkt, Häufigkeit und Gründlichkeit:

Bei der Zahnpflege geht es einerseits darum, dass man mindestens zweimal am Tag die Zähne putzt. 
Es gibt aber auch noch sehr viele Kleinigkeiten, auf die man achten sollte.

Was den Zeitpunkt angeht, unmittelbar nach dem Essen die Zähne zu putzen und stark zu schrubben ist deswegen nicht empfehlenswert, weil damit Zahnschmelz abgetragen wird. Man sollte lieber eine halbe Stunde warten. Allgemein erzeugt zu starke Druck und zu festes Schrubben nicht die Wirkung,dass die Zähne ganz besonders sauber werden, sondern dass sie oder das Zahnfleisch versetzt wird. Eine weitere Frage bei der Zahnhygiene ist die Art der Zahnbürste und die genaue Technik wie man Zahn, Zahnzwischenräume sauber macht und gründlichst reinigt. Eine weiche Zahnbürste ist die beste Wahl, Interdentalbürste und Zahnseide für die Zwischenräume und eine Zungernscharbe für die Zunge.

Es gibt natürlich auch Umstände, die man leider nicht unmittelbar ändern kann, aber durchaus sich bemühen kann die zahnmedizinische Kontrollen häufiger über sich ergehen zu lassen. Diese Umstände sind die folgenden: 
 

Einnehmen von Medikamenten

Worauf Medikamente in bezug auf Zähne eine schädigende Wirkung haben können ist, dass sie den Speichelfluss oder die Durchblutung unterbinden. In manchen Fälle kann man natürlich nicht vermeiden, Medikamente zu nehmen. Hoher Blutdruck, Krebs, Autoimmunkrankheiten oder psychische Störungen können der Grund sein. Bestimmte Antibiotika, Psychopharmaka, Blutverdünner oder Immunsystem beeinflussende Medikamente können dazu beitragen. Es ist nur wichtig, dass man darüber bescheid weiss und sich dementsprechend beispielsweise die Ernährung, die Zahnpflege und den Zahnarztbesuch gestaltet.

Zahnersatz mit falschem Sitz

Die zahnärztliche Kontrollen sind auch deswegen so wichtig, weil eine verzogene Füllung oder eine nicht richtig angebrachte Krone verbessert werden können. Wenn das nicht passiert, können sich am Rande Bakterien ansammeln, an die man nicht gut mit der Zahnbürste rankommt.
Probleme bei der Verdauung, Erbrechen und Reflux Durch Erbrechen und Reflux gelangt Säure in den Mund und wirkt schädigend auf den Zahnschmelz. Deshalb ist es überaus wichtig, nach dem Erbrechen den Mund sehr gründlich auszuspülen. Auch Reflux ist gefährlich für die Zähne und sollte daher ernährungstechnisch oder mit Medikamenten gelöst werden.

Folgen von faulen Zähnen

Wie bereits oben beschrieben, die ästhetischen Probleme sind zwar ärgerlich, aber richtig unangenehm sind die Folgen von kaputten Zähnen auf den Körper. Wenn die Bakterien aus dem Mundraumm durch die Wurzel in den Blutkreislauf kommen, verbreiten sie sich dort und können folgende Krankheiten verursachen: Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Herzklappenentzündungen, Rückenschmerzen, Kiefer- und Nackenstarre, Entzündung der Mandeln oder sogar Frühgeburten. 

Vorbeugung und Anzeichen kaputter Zähne

In unserer Zusammenfassung können Sie bereits zwischen den Zeilen lesen, was man dagegen tun kann, dass die faulen Zähne sich gar nicht erst entwickeln können. Also besteht die Vorbeugung aus folgenden Punkten:

  • sorgfältige Zahnhygiene samt Zahnzwischenräumen, Häufigkeit und Gründlichkeit
  • ausgewogene Ernährung, Vitamine, Mineralstoffzufuhr in ausreichendem Masse
  • Prophylaxe Untersuchungen mit professioneller Zahnreinigung
  • bei Problemen sofort zum Zahnarzt

Der Zaharztbesuch ist bei manchen Menschen mit Angst verbunden, aber das sollte man unbedingt nicht als Ausrede benutzen, um nicht zum Zahnarzt zu gehen. Denn dadurch entsteht eben der Teufelskreis, der dann dazu führt, dass das eintritt, was man unbedingt vermeiden wollte: kaputte Zähne und noch mehr Behandlung. Das bedeutet noch mehr Kosten und noch mehr Angst. Entspannungsmethoden, autogenes Training, sowie ein ehrliches Gespräch mit einem einfühlsamen Zahnarzt über die Betäubungsmöglichkeiten können helfen.

Anzeichen fauler Zähne

Nicht immer bemerkt man schnell genug, dass mit den Zähnen etwas nicht stimmt. Kälte- und wärmeempfindliche Zähne oder Empfindlichkeit gegen süss, 
würzig oder sauer deuten darauf hin, dass beispielsweise der Zahnschmelz angegriffen ist. Auch Verfärbungen oder im nächsten Schritt Zahnschmerzen helfen bei der Diagnose und der Entscheidung, zum Zahnarzt zu gehen. Verdacht schöpfen kann man auch dann, wenn der Mundgeruch oder ein schlechter Geschmack in bisher nicht gekanntem Masse eintritt. Wenn Karies am Werk ist hat man erstmal weisse Flecken auf den Zähnen, dann etwas dunkler und dann fühlen sie sich rau an. Daraus entsteht dann das Loch. Schmerzen verursacht „leider” erst das Loch, deshalb dauert es länger, bis man die Probleme merkt. Behandelt man das nicht kommt es zu einer fortschreitenden Lochentwicklung und zu faulen Zähnen. 

Was tun bei faulen Zähnen?

Ist die Beschädigung noch nicht zu gross, können kaputte Zähne noch aufgebaut werden. Bei Initialkaries oder empfindlichen Zähnen hilft noch gründliche Zahnhygiene und ein Aufpassen auf die Ernährung, Vitamin- und Mineralstoffzufuhr. Wenn die Zähne zu sehr beschädigt sind, hilft zuerste Wurzelbehandlung, aber wenn das auch nicht mehr möglich ist, und nicht mehr gerettet werden können, dann kann mit einem Zahnersatz geholfen werden. Dafür braucht man zunächst entweder Zahnimplantate einzusetzen oder eine Zahnbrücke. Wenn nur ein oder wenige Zähne betroffen werden, können Lücken noch üerbrückt werden, in dem die gesunden Nachbarzähne abgeschliffen und als Ankerzähne dienen. Konsultieren Sie bei Fragen mit dem Zahnarzt. Zusammenfassend kann man als Rat auf jeden Fall unseren Patienten geben, dass sie regelmässig zum Zahnarzt gehen und sowohl Zahnhyygiene als auch Ernährung und Lebensgewohnheiten ernst nehmen. 

Autor: Dr. Bernadett Gál - Dr. Bernadett Gál - Allgemeine Zahnärztin in Budapest und Zürich

Häufig gestellte Fragen


Wie kann ich faule Zähne erkennen?

In den meisten Fällen melden sich die ersten Anzeichen so, dass die Zähne empfindlich sind. Parallel dazu können sie sich auch ein bisschen verfärben oder weisse Flächen auf der Oberfläche entstehen. Schmerzen können erste relativ spät kommen, daher lohnt es sich bei Empfindlichkeit schneller den Zahnarzt zu besuchen.

Können faule Zähne noch gerettet werden?

Ja. In einem Anfangsstadium, wenn sie früh entdeckt werden können sie noch gut gerettet werden, in dem man auf Zahnhygiene und Ernhährung aufpasst. Später ist eine Herstellung möglich.

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