Zahnverlust

Was für ein grosser Schock kann es sein, wenn man Zähne verliert? Im ersten Moment sind wir mit Sicherheit sehr mitgenommen und die Schmerzen können das noch verstärken. Egal ob durch einen Unfall oder durch starke Parodontitis, steigendem Alter, Zahnverlust ist immer eine Herausforderung, man verliert ja schliesslich ein Stück von Selbst.

Was führt zum Zahnverlust?

Die genauen Ursachen vom Zahnverlust sind vielseitig. Unter Zahnverlust verstehen wir, dass der eigene Zahn komplett aus der Zahnreihe verschwindet und kein eigenes Zahnmaterial an der Stelle mehr vorhanden ist. Es gibt offensichtliche, logische Ursachen, wie Parodontitis bzw. Karies, die mit der Zeit zum Zahnverlust führen oder ein Zahnunfall und es gibt weitere, die man nicht unbedingt aufzählen würde, als möglichen Grund, die dazu führen, dass man die Zähne verliert. Im folgenden Artikel beschreiben wir Ihnen die Ursachen vom Zahnverlust, sowie die Folgen davon und geben Ihnen auch Hinweise darauf, wie sie vermieden werden kann. In unserem Artikel über Zahnersatz können Sie über die Möglichkeiten lesen, die man beim Zahnverlust hat, um die Zähne wieder zu ersetzen.

1. Karies und Parodontitis 

Ursache Nummer eins und damit auch eine sehr wichtige Warnung für die Patienten, dass der Besuch des Zahnartztes und die Zahnpflege sehr wichtig sind und oft unterschätzt werden, sind Karies und Parodontitis. 
Zahnbeläge sind gefährlich, denn sie bieten einen wunderbaren Lagerplatz für Bakterien. Diese greifen das Zahnfleisch an und es entzündet sich. Weichere und härtere Beläge entstehen. Erste Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt, sind Rötungen und Schwellungen vom Zahnfleisch, sowie Blutungen beim Zähneputzen. 

Bei Karies handelt es sich darum, dass die Karies-Bakterien den Zahnschmelz durchbohren und nach einer Zeit wird die harte Zahnsubstanz langsam zerstört. Das liegt daran, dass die Bakterien so aggressiv sind, dass es zu einer Entkalkung führt, sie fressen sozusagen Löcher in die Zähne. Am Anfang kann man das noch erfolgreich behandeln, beisielsweise it einer Füllung. Wartet man zu lange, kann der Zahn leider nicht mehr gerettet werden. Aber zum Glück ist Karies nun wirklich etwas, wo man aufpassen kann. Viel Verzehr von Zucker, Zahnfehlstellungen, Mundatmung, falsche Zahnhygiene sind förderlich für Karies, daher kann man in diesen Gebieten aufpassen und auch regelmäsig Zahnarzt besuchen. Eine schwerwiegendere, daher auch in der Behandlung kompliziertere Krankheit des gesamten Zahnapparates ist Parodontitis. Hier sind sowohl Zahnfleishc, als auch Wurzel, Zahnfach und der gesamte Zahn betroffen. Am Anfang von Parodontitis steht eine Zahnfleischentzündung.  Anzeichen für Parodontitis sind unterschiedlich tiefe Zahnfleischtaschen. In diesen tummeln sich Bakterien und die Gefahr ist nicht nur, dass der Zahn sich lockert und schliesslich der Zahnverlust eintritt, sondern auch dass die Giftstoffe in den gesamten Körper hineingelangen. Zusätzlich haben sie einen ungünstigen Einfluss auf den Verlauf von chronischer Lungenerkrankung, Herzinfarkt, Osteoporose, Bluthochdurck und Diabetes.

Parodontitis ist also eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung, die das Zahnfleisch betrifft. Dass sie sich entwickeln kann liegt daran, dass die Zahnfleischentzündung nicht ernst genommen und behandelt wurde. Da ich in diesem Fall Parodontitis in den Kieferknochen ausbreitet, führt sie unmittelbar zur Lockerung der Zähne. Im höheren Alter ist Parodontitis der häufigste Grund für Zahnverlust, Karies in den früheren. 

2. Zahnunfall

Ein unglücklicher Umstand, der zum Zahnverlust führt, ist der Zahnunfall. Das kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Sowohl ein Sportunfall ist möglich, als auch ein Verkehrsunfall. Bei letzterem sind in der Regel mehrere Zähne betroffen, die unter Umständen teilweise bei dem Unfall beschädigt werden, aber entweder wieder eingesetzt werden können oder ganz extrahiert werden müssen. Danach ist es sehr wichtig, dass die Zahnlücken so schnell wie möglich geschlossen werden, damit der Kieferknochen weiterhin belastet ist und es zu keiner Fehlbelastung kommt. 

3. Zahnextraktion

In bestimmten Fällen müssen Zähne gezogen werden. Unsere Zahnärzte sind bemüht, solange wie möglich die eigenen Zähne zu behalten und soviel eigene Zahnsubstanz wie möglich zu bewahren. Jedoch gibt es Gründe, die das Ziehen der Zähne begründen und der Erhalt umständlicher wäre. In solchen Fällen wird unter örtlicher Betäubung sehr sanft der Zahn gezogen. Ein Ersatz dieser Zähne ist dann nach der Wundheilung möglich. Eine Zahnextaktion verläuft in der Regel ohne Komplikationen und heilt nach ein paar Tagen ab. Nach etwa drei Monaten kann beim Vorhandensein von genügend Knochenmaterial Zahnimplantat oder Zahnbrücken als Zahnersatz gelegt werden.

4. Weitere Gründe von Zahnverlust

Über die oben genannten Gründe hinaus gibt es noch weitere Ursachen, die zwar seltener zum Zahnverlust führen, aber durchaus dazu anregen können. In erster Linie passiert es dann, wenn man nicht auf die Anzeichen achtet. 

  • starkes Rauchen: es ist zwar nur ein indirekter Grund, der zum Zahnverlust führen kann, aber nach einer bestimmten Anzahl von Zigaretten und auch vom Konsum elektrischer Zigaretten ist das Nikotin und die anderen chemischen Mitteln, die in die Zähne und Lunge gelangen, schädigen die Zähne und das Zahnfleisch. Da Nikotin die Blutgefässe verengt, sinkt die Blutzufuhr zum Zahnfleisch und dadurch können sich Bakterien leichter den Weg dorthin. Auch bei der Wundheilung bildet das Rauchen eine Barriere, und darüber hinaus verringert es den Speichelfluss. Speichel ist bekanntlich unter anderem für die Reinigung der Zähne verantwortlich, daher ein sehr wichtiger Bestandteil der Mundhygiene. 
  • viel Stress und dadurch beispielsweise nächtliches Zähneknirschen, falsche Ernährung. Das Zähneknirschen verursacht einen starken Druck auf die Zähne, und macht sie nach einer bestimmten Zeit kaputt. Hat man Stress, merkt man auch nicht unbedingt, dass man nachts mit dem Zähne knirscht, dabei gibt es durchaus Heilmassnahmen. Unsere Zahnärzte können eine Schiene anfertigen, die man für die Nacht in den Mund platzieren und dadurch das Aneinanderreiben der Zähne vermeiden kann. Macht man das nicht, splittern sich langsam die Zähne, und schlimmsten Fall kann man langfristig mit Zahnverlust rechnen. 
  • Bulimie oder andere Krankheiten, die Erbrechen verursachen: es ist zwar ein sehr seltener Grund für Zahverlsut, aber wegen der Magensäure, die mit dem Erbrochenen durch den Mund tritt wird der Zahnschmelz geschädigt und ebenso wird der Weg den Karies-Bakterien erschwert.
  • Zuckerkrankheit, Diabetes ist als Ursache für Zahnverlust mit Parodontitis verbunden. Der Zusammenhang ist so, dass beim Vorhandensein von Diabetes die Entstehung von Parodontitis wahrscheinlicher wird.
  • Medikamente: einerseits können die Medikamente, die man mit höherem Alter nehmen muss, beispielsweise für Osteoporose, Nekrosen im Kiefer verursachen. Wenn sich der Kieferknochen abbaut, lockern sich die Zähne und es führt zum Zahnverlust. Andererseits haben bestimmte Medikamente, wie beispielsweise in Chemotherapie die gleiche Wirkung.

Vorbeugung von Zahnverlust

Um den Verlust von eigenen Zähnen verhindern zu können muss man die oben genannten Gründe, die dazu führen einzeln betrachten. Am wichtigsten ist es Parodontitis und Karies zu vermeiden. Das kann man erreichen, wenn man sehr gut auf die Zahnhygiene achtet, die Zähne regelmässig putzt und zwar sowohl mit der entsprechenden Zahnpasta, als auch mit Zahnseide und Interdentalbürsten. Wichtig ist es zusätzlich möglichst ein-zweimal im Jahr zum Zahnarzt zu gehen und die professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Das ist schon ein sehr grosser Schritt in Richtung gesunde Zähne. Damit kann man gesundes Zahnfleisch, gesunde Kieferknochen und dadurch gesunde Zähne erreichen. Gegen einen Unfall kann man natürlich normalerweise nichts tun, wichtig ist nur, wenn es eingetreten ist, muss so schnell wie möglich gehandelt werden. Dann kann die Lücke geschlossen werden und der Kiefer bleibt weiterhin belastet.

Folgen von Zahnverlust 

Gehen die Zähne verloren, ist es sehr wichtig, sie so schnell wie möglich zu ersetzen. Bleiben längere Zeit Zahnlücken bestehen, werden unangenehme Folgen daraus resultieren. Eine solche Folge ist die unausgeglichene Belastung der Kiefergelenke. Dass eine Lücke entstanden verursacht nicht nur ästhetische Probleme. Selbst wenn es sich nur um eine Lücke handelt, wird das Gebiss und der Kiefer nicht richtig belastet. Ausserdem kommt es zur Verschiebung von den Nachbarzähnen. Man kann sich gut vorstellen, dass diese mit der Zeit in die Lücke kippen oder hinwandern. Und auch wenn auf der anderen Seite der Zahn auf keinen Gegenpart findet, ist es es Problem. Es kommt in diesen Fällen zu Zahnfehlstellungen, die Zahnreihen driften auseinander, die schwieriger zu korrigieren sind, als wenn man sofort gehandelt hätte und die Lücke ersetzt hätte. In all diesen Fällen kommt es dazu, dass die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke fehlbelastet sind, dadurch kann man in der Folge mit Schmerzen im Nacken, Kopf und Rücken gerechnet werden.

Eine weitere Folge ist der Knochenschwund. Diese Resultate sind auch absolut ausschlaggebend, und entstehen dadurch, dass wie alle anderen Gewebe im Körper, unbelastet erfüllen nicht entsprechend ihre Funktion, ganz genauso wie die Muskeln, die nicht gebraucht werden. Ist die Kraft auf die Kieferknochen nicht vorhanden, wird er schlechter bis gar nicht durchblutet, bildet sich zurück, es kommt zum Knochenschwund. Dieser wird auch mit der Zeit die Gesichtszüge verändern, die Wangen und das Gesicht fallen ein, und dadurch sieht man älter aus. Wichtig ist also auf jeden Fall, dass man die Zahnlücken wieder mit einem Zahnersatz versieht.

Möglichkeiten beim Zahnverlust

Ist der Fall eingetreten, dass die Zähne bereits herausgefallen sind, kann man diese mit Zahnimplantaten und Zahnbrücken schliessen. Hier ist der Zeitfaktor wieder wichtig, denn je länger die Lücke bleibt, desto mehr tritt der Knochenschwund ein und dann können auch die Zahnimplantate nicht gesetzt werden, ohne den Knochen zu ersetzen. Zahnimplantate brauchen ein Minimum an Knochendichte und Volumen. Bei Zahnbrücken kann die Brücke auf die Nachbarzähne gesetzt werden, dann schliesst das Brückenglied auf die Lücke und belastet den Knochen.

Autor: Dr. Bernadett Gál - Dr. Bernadett Gál - Allgemeine Zahnärztin in Budapest und Zürich

Häufig gestellte Fragen


Welche Gründe können zum Zahnverlust führen?

Die Ursachen von Zahnverlust gehen von Parodontitis und Karies, Zahnunfall, bestimmte Krankheiten wie Diabetes, Medikamenteinnahme oder schlechte Gewohnheiten, wie starkes Rauchen.

Warum muss eine Zahnlücke beim Zahnverlust geschlossen werden?

Wenn eine Zahnlücke entsteht, wird unter der Lücke der Knochen nicht belastet. Das führt zum Knochenschwund, und im späteren Verlauf zu einem schwierigeren Implantationsverfahren.

Kann ich etwas dafür tun, dass die Zähne nicht verlorengehen?

Ja, es ist in erster Linie wichtig, auf die richtige Mundhygiene zu achten, damit keine Zahnbeläge, kein Karies und kein Parodontitis entstehen kann, die unbehandelt und im fortgeschrittenen Stadium dahin führen, dass Zahnsubstanz verlorengeht.

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