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Knochenschwund - Wenn der Knochen im Kiefer schwindet

Knochenschwund ist eine Krankheit, die immer mehr Leute plagt. Die Osteoporose wirkt sich auf den Kieferbereich und somit auf die Zähne aus. Aber wie lauft der Prozess genau ab?

Es ist eigentlich unglaublich, dass der Knochen, der unseren Körper aufrecht hält, abbauen kann. Man würde denken, er ist so hart und beständig, dass diesem ausser einem Bruch, der durch eine starke physische Einwirkung, oder einen Unfall verursacht wird, nichts anderes schlimmes passieren kann. Ein Bruch heilt auch relativ schnell und hat normalerweise keine Langzeitfolgen. Osteoporose oder Knochenschwund dagegen betrifft das ganze Leben und die Lebensqualität des Patienten. Ganz ähnlich zu einem Haus bleibt unser Körper auch nicht stehen, wenn er auf schwachem Fundament bzw. wackeliger Struktur beruht. So sind unsere Zähne auch in Gefahr, wenn das Zahnfleisch und der Kieferknochen nicht gesund sind. Diese beiden sind ja verantwortlich für den festen Halt der Zähne. Zusätzlich sind feste Knochen und gesundes Zahnfleisch Voraussetzungen für das Einsetzen von Implantaten, wenn sie nötig werden.

Knochenaufbau
Knochenaufbau

Knochenschwund oder Osteoporose

Immer häufiger erscheint das Wort Osteoporose, denn es sind leider immer mehr Leute davon betroffen. Wenn der Knochenschwund im Körper aufgetreten ist, ist die Befürchtung berechtigt, einen dentalen Knochenverlust und damit die Lockerung der Zähne zu erleiden. Allerdings stellt sich die Frage, ob das eine mit dem anderen zwangsläufig zu tun hat. Im Weiteren behandeln wir die Ursachen, Entstehung von Osteoporose, und die Methoden, wie sie vorgebeugt und behandelt werden kann. 

Knochenschwund ist eine Erkrankung im gesamten Skelett. Hierbei verlieren die Knochen langsam und unbemerkt an Masse und Festigkeit und sogar Struktur. Normalerweise gibt es ein Gleichgewicht von Knochenbildung und Abbau. Wenn dieses zerstört ist, dann kommt es zum Knochenschwund. Die Ursachen sind Mängel in der Ernährung, zu wenig Bewegung, und natürlich das Älterwerden. Eine Stoffwechselkrankheit oder die Einnahme bestimmter Medikamente können – wenn auch seltener – weitere Ursachen sein. Es ist nicht vollständig erforscht, wie sich Osteoporose auf die Zähne und Kieferknochen auswirkt. Vermutlich führt die Knochendichte im gesamten Körper nur bedingt zu einer schlechteren Qualität im Kiefer. Wie die Dichte im Knochen ist, kann durch eine sogenannte DXA-Messung oder auch einen quantitativen Ultraschall festgestellt werden. 
Vielmehr kann es vermutet werden, dass Knochenschwund im Kiefer aus einer langanhaltenden Parodontose Erkrankung resultiert, die leider nicht rechtzeitig behandelt wurde und somit eine durchgehende Entzündung des Zahnhalteapparates bestand. Durch diese konnte der Kiefer nicht mehr ausreichend belastet werden. Und der Teufelskreis nahm seinen Lauf: die normale Belastung und die Beanspruchung durch das Kauen würden den Kiefer vor einem Knochenverlust schützen, selbst, wenn die Patienten bereits unter Osteoporose leiden. Aber durch die Entzündungen wird das nicht mehr gewährleistet und der Knochen baut ab.

Ursache für einen Knochenschwund

Die Ursache für Knochenschwund im Kiefer ist im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen. Erstens auf Entzündungsprozesse, entweder wenn die Zahnwurzeln von einzelnen Zähnen bakteriell infiziert werden (apikale Parodontitis/Ostitis) – dann bleibt der Knochenschwund auf lokaler Ebene – oder sie können vom Zahnfleischsaum (Parodontitis) ausgehen, wo dann der ganze Kieferknochen betroffen sein kann. Zweitens führt eine Zahnlosigkeit – aus welchen Gründen auch immer – zu der Tatsache, dass der Kieferknochen nicht belastet wird und sich daher zurückentwickelt, schwindet. Ein seltenerer Grund, aber als Dritter sollte er auch erwähnt werden, ist, wenn der Knochenabbau aufgrund von bestimmten Medikamenten erfolgt.

Sehen wir den ersten Grund: Man kann sagen, Parodontose ist eine der befürchtetsten Erkrankungen, trotzdem kann der Eindruck entstehen, dass sie bei vielen nicht früh genug behandelt wird. Die entzündlichen Veränderungen des Zahnhalteapparates führen dazu, dass die Zähne und damit der Knochen nicht mehr genug belastet werden. Die schädlichen Bakterien nisten sich in die Zahnfleischtaschen ein, und wenn dort die Entzündung nicht erkannt und behandelt wird, greifen diese auch den Kieferknochen an. Der Knochenabbau schreitet fort.  
Das Problem dabei ist, dass in einem späten Stadium selbst ein eigentlich gesunder (also kariesfreier) Zahn im Knochen vielleicht keinen sicheren Halt mehr findet, und fängt an zu wackeln und fällt im schlimmsten Fall mit den Wurzeln aus. Dabei spielen die Zahnwurzeln eine überaus wichtige Rolle für den Erhalt der Knochen im Kiefer. Beim Kauen wird stetig Druck ausgeübt, und dieser belastet auch regelmässig den Kieferknochen. Dieser wird beansprucht und damit stärker und widerstandsfähiger. Ganz wie unsere anderen Knochen im Körper, bleiben sie dann gesund, wenn sie regelmässig etwas zu tun haben. Wenn also die Wurzeln fehlen, dann bleibt die Belastung der Knochen aus und deshalb fühlt sich der Knochen nutzlos und baut sich ab. Deswegen ist es überaus wichtig, einen fehlenden Zahn so schnell wie möglich zu behandeln und zu ersetzen, damit das Knochengewebe erhalten bleibt und es nicht zu einem weiteren Abbau kommt. Wenn die Entzündungsprozesse geheilt sind, ist es auch so, dass beispielsweise bei einem Zahnverlust und damit notwendigen Implantaten das Knochenangebot nicht ausreichend ist. Es müssen knochenaufbauende Massnahmen ergriffen werden.

Wir haben als ein weiterer Grund die Zahnlosigkeit genannt. Das ist logisch: Wenn der Aufbau des Zahnhalteapparates normal ist, dann wird der Zahn regelmässig benutzt, der Knochen belastet und durch den Kaudruck beansprucht, bleibt also schön fest und stabil. Wenn der Knochen längere Zeit nicht belastet wird, dann bildet er sich allmählich zurück. Der Kieferknochen verliert langsam an Höhe und Breite, immer weiter, wenn die Zahnlosigkeit länger besteht. Es kann natürlich mehrere Gründe dafür geben, warum ein Implantat nicht schnell eingesetzt wird (finanzielle, persönliche, ja sogar medizinische), aber leider wird die Behandlung viel aufwendiger, wenn nicht nur der Zahn ersetzt werden muss, sondern auch der Knochen. Egal, was der Grund für Zahnlosigkeit ist (ein Unfall, eine Krankheit oder eine Entzündung), mit dem Ersatz sollte nicht zu lange gezögert werden. 
Der dritte Grund für den Knochenaufbau resultiert beispielsweise daraus, dass viele Osteoporose Patienten bestimmte Medikamente erhalten, die die Arbeit der Knochenzellen hemmen können, die in erster LInie für den Aufbau der Knochensubstanz verantwortlich sind. Weil sie diese Wirkung haben, werden sie auch in der Krebsbehandlung eingesetzt, weil sie damit Metastasen im Skelett bekämpfen. Leider sind daher Krebspatienten betroffen, dass sich bei ihnen ein Absterben der Knochenzellen mit grösserer Wahrscheinlichkeit einsetzen kann.

Symptome von Knochenschwund oder Osteoporose sind Knochenbrüche im Körper und abnehmende Knochenmasse und dadurch Lockerung der Zähne im Kieferbereich. Aber auch Entzündungen, Blutungen und Zahnfleischtaschen können vermehrt vorkommen, denn bei gelockerten Zähnen kommen die Bakterien tiefer in das Gewebe.

Insgesamt kann man sagen, dass Osteoporose im Körper nicht eindeutig und automatisch auch Knochenschwund im Kiefer bedeutet. Mit Sicherheit kann es jedoch gesagt werden, dass es bei Patienten, die Osteoporose haben, diese zu Komplikationen in der Zahnbehandlung und der Therapie mit Implantaten führen kann. Das betrifft die Einheilung der Zahnimplantate aufgrund der Medikamente, die den Knochenstoffwechsel verlangsamen. Es ist auf jeden Fall wichtig, den Zahnarzt bei dem Anfang einer Behandlung über das Vorhandensein der Krankheit zu informieren. In solchen Fällen ist es verstärkt darauf zu achten, auf die Gewohnheiten in Ernährung und Mundhygiene aufzupassen, oder auf einen regelmässigen Zahnarztbesuch, Zahnsteinentfernung oder die Reinigung der Prothese. Damit können weitere Risikofaktoren, Beeinträchtigungen der Allgemeingesundheit durch Entzündungen im Mundbereich verhindert werden. Das ist auch deshalb überaus wichtig, weil ein fortgeschrittener Zustand von Knochenschwund zu einem teilweisen oder kompletten Verlust der Zähne führen kann.

Vorbeugung von Knochenabbau

Wie Sie bestimmt in vielen Fachartikeln gelesen haben, die beste Vorbeugung ist immer eine regelmässige und sehr gründliche Zahnpflege. Und das mit Bedacht: die Devise ist nicht so stark wie möglich, sondern so sanft wie möglich. Mit einer weichen Zahnbürste, damit Sie das Zahnfleisch nicht verletzen und möglichst nicht zu hohen Anpressdruck verwenden. Wenn das Zahnfleisch blutet, sollte das immer eine Art Warnglocke sein, selbst, wenn nichts dahinter steht. Manchmal ist es wirklich nur eine vorübergehende Empfindlichkeit, aber besser den Zahnarzt fragen, denn eine angehende Parodontitis kann auch im Hintergrund stehen. Und nachdem sie komplett schmerzfrei verläuft, ist sie auch schwer bemerkbar. Warten Sie also nicht, bis sie Schmerzen verursacht. 
Wenn Zähne gezogen werden müssen – beispielsweise infolge eines Unfalls –, dann baut sich der Kieferknochen im betroffenen Bereich innerhalb kürzester Zeit ab, das können auch schon wenige Wochen sein. Als Vorbeugung kann in das Knochenfach, wo sich die Wurzel befand, der Zahnarzt ein Knochenersatzmaterial füllen und damit erstmals die Kontur des Kiefers erhalten. Aber natürlich ist es am besten, so früh wie möglich das Zahnimplantat an die leere Stelle einzusetzen.  

Weitere Möglichkeiten der Vorbeugung sind Vitamine, wie Vitamin-D, K, C, B6, B12 oder Folsäure, die bei Osteoporose helfen. Vor allem Vitamin D sollte in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zusätzlich genommen werden. Auch Calcum ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, ein wichtiger Baustein im Knochen. Eine tägliche Dosis von 1000 mg Calcium ist empfehlenswert, die man durch Ernährung gewährleisten kann. Milch und Milchprodukte, wie Käse oder Quark sind dafür geeignet, wenn das nicht ausreicht, gibt es auch Medikamente in den Apotheken. Die ausreichende Knochendichte vor allem älterer Menschen kann auch durch Calcium besser erreicht werden. Wichtig ist es für Frauen, in den Wechseljahren darauf zu achten, dass sich die Osteoporose nicht verschlechtert.

Behandlungsmöglichkeiten und Rettung der Zähne

Was man genau für Behandlungsmöglichkeiten hat und welche Zähne gerettet werden können, entscheidet die aktuelle Situation im Mund. Bei Parodontitis wird die Beseitigung der Ursache in Vordergrund treten, also Keime und Taschen rund um die Zähne müssen entfernt und behoben werden. Dabei bleibt die gute Zahnhygiene immer noch Ziel Nummer Eins, einhergehend mit einer regelmässigen Nachsorge durch den Zahnarzt. Wenn also der Kieferknochen wegen einer Parodontitis abbaut, muss sie vom Zahnarzt behandelt werden. Daher sollte man mindestens einmal jährlich den Zustand des Zahnfleisches prüfen lassen. Mit professioneller Zahnreinigung oder bei schwereren Fällen medikamentös oder mit einem operativen Eingriff kann Parodontitis vorgebeugt werden. Wenn der Knochen soweit abgebaut ist, dass ein Knochenaufbau notwendig wird, baut der Zahnarzt durch eine sogenannte Augmentation mit Knochenersatzmaterial oder körpereigenen Knochen den Knochen wieder auf. Hierbei kann eine Regeneration der Kochen erreicht werden. In schwereren Fällen muss das Knochenmaterial vor allem aus dem Becken gewonnen werden. Somit werden eine spätere Implantation und das Einsetzen eines Zahnersatzes möglich. Der eingesetzte Zahnersatz mit künstlichen Wurzeln wächst dort fest an, also auch wenn die Prozedur insgesamt wegen dem Knochenaufbau mehr Zeit kostet, im Endergebnis hat man wieder schöne und gesunde Zähne.

Da die Knochen lebende Zellen enthalten, kann Knochenschwund tatsächlich rückgängig gemacht werden, da die Knochen ständig neue Zellen produzieren. Knochen ist in der Lage, zu wachsen, muss jedoch zum Wachstum angeregt werden. Diese Art von Gerüst wird eben in der sogenannten Augmentation gebaut, die wachstumsstimulierend wirkt. Der Bau kann aus körpereigenen Knochen, Dentin, Knochen von Spendern, synthetischem Knochenmaterial oder Knochen anderer Spezies aufgearbeitet (Rind und Schwein) erfolgen. Natürlich ist das beste Material das, was aus dem eigenen Körper kommt, obwohl die Forschungen sehr weit fortgeschritten sind. Denn die Stimulation tritt direkt nur vom menschlichen Knochen ein. 

Häufig gestellte Fragen


Was haben die Zahnpflege Gewohnheiten mit Knochenschwund zu tun?

Wenn die Zähne richtig geputzt werden und die Zahnhygiene gezielt auf Vorbeugung und die Erhaltung der Zahngesundheit ausgerichtet ist, dann bleiben die Zähne gesund, es entstehen keine Entzündungen und in der Folge keine Parodontose. Und damit bleibt die richtige Belastung des Knochens und dessen Bestand.

Wie kann man Knochenschwund entdecken?

Erste Anzeichen können schon häufig blutendes Zahnfleisch sein, sich lockernde Zähne, Zahnschmerzen oder gar das Ausfallen von einem Zahn. Eine Messung der Knochendichte oder ein quantitativer Ultraschall kann die Entwicklung zeigen.

Welche Behandlung ist bei einem Knochenabbau möglich?

Abhängig von dem konkreten Problem und der genauen Ursache kommen mehrere Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Das kann eine gründliche Reinigung, das Einsetzen von Implantaten oder eine Augmentation sein.

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