Gesundes Zahnfleisch, für manche selbstverständlich, für manche ein Wunschtraum. Wie kann es für lange Zeit ein verwirklichter Traum bleiben? Hier lesen Sie unsere Ratschläge. Gesundes Zahnfleisch hängt von mehreren Faktoren ab, die sich von Veranlagung über Ernährung bis hin zu der richtigen Zahnpflege und einem regelmässigen Zahnarztbesuch erstrecken. Wir möchten in einem umfassenden Artikel all die Faktoren, Tipps und Praktiken zusammenfassen, die für ein gesundes Zahnfleisch sorgen.
Die Wichtigkeit von gesundem Zahnfleisch ist in allem Munde, sehr oft wird darauf hingewiesen, es wird viel darüber gesprochen, aber wie kann man es richtig pflegen. Es stellt sich als erstes die Frage, ob wir überhaupt wissen, was die genaue Rolle und Funktion von Zahnfleisch ist? Das gesunde Zahnfleisch ist dafür verantwortlich, die Zahnhälse zu umhüllen, vor eindringenden Fremdkörpern und Bakterien zu schützen und für einen sicheren Halt der Zähne im Kiefer zu sorgen. Somit hat es eine Schutz- und Haltefunktion, die oft nur diejenigen richtig schätzen können, die bereits an Parodontose leiden. Aber soweit muss es auf keinen Fall kommen. Das gesunde Zahnfleisch zu erhalten ist eine zwar umfassende, aber keinesfalls unmögliche Aufgabe, die aber viel Aufmerksamkeit und Achtsamkeit erfordert.
Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa oder wie man noch schöner sagen könnte zartrosa, also auf jeden Fall noch rosa und keinesfalls rot. Man erkennt gesundes Zahnfleisch daran, dass es fest an den Zähnen haftet, und bei der richtigen, also sanften Zahnputztechnik nicht blutet und tut auch nicht weh, wenn man es anfasst. Eine Abweichung in der Farbe oder an der Höhe lässt bereits ein Problem im Zahnfleisch erahnen.
Wer gesunde Zähne haben möchte, muss gut putzen, um Zahnbelag und Bakterien zu entfernen. Das ist zwar teilweise richtig, aber man sollte ein bisschen differenzieren. Es kommt nicht nur auf die Menge des Zahnbelages, sondern auf die Zusammensetzung der Bakterien innerhalb dieses Belages an. Wenn man kurz in die Menschheitsgeschichte zurückblickt, sieht man an alten Befunden, dass unsere Vorfahren sehr gute Zähne und gesundes Zahnfleisch hatten, obwohl auch viel Zahnbelag vorhanden war. Und das so, dass sie mit Sicherheit keine Zähne geputzt haben. Heutzutage haben über 90% der Menschen im westlichen Kulturkreis Karies, weitergehend um die 90% Gingivitis (Zahnfleischentzündung), und an die 50% leiden sogar an Parodontose. Wenn man die Ernährung der Frühmenschen ansieht, beschränkte sie sich auf Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Fisch und Fleisch aus der Jagd. Letzteres war auf keinen Fall jeden Tag möglich, je nachdem, wie die Jagd ausging. Die guten Zähne und gesundes Zahnfleisch haben mit Sicherheit mit der richtigen Pflege, aber auch zu einem erheblichen Teil mit der gesunden Ernährung zu tun.
In jungen Jahren hat man nicht so viel mit Zahnfleischproblemen zu kämpfen. Später soll es auch so bleiben, und dafür ist es wichtig, nicht nur die Zähne zu putzen, sondern auch das Zahnfleisch sollt gestärkt und gepflegt werden. Das Missverständnis liegt auch oft darin, dass man sich nur auf die Zähne konzentriert. Unser Zahnarzt kann uns noch so oft den Rat gegeben haben, Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen und dafür Zahnseide oder Interdentalbürste zu verwenden – oft scheitert ein solcher Pflegehinweis an Zeit oder Faulheit oder dem Glauben, es ist doch alles noch in Ordnung. Im Normalfall gilt unsere Sorge also den Zähnen, das (noch) gesunde Zahnfleisch bleibt vernachlässigt. Dabei ist es enorm wichtig für die Gesundheit des Kauapparates. Wie oben bereits beschrieben, ist die Hauptfunktion vom Zahnfleisch, die Zahnhälse zu umhüllen und Fremdkörper und
Bakterien abzuwehren. Somit ist die Haltefunktion auch im Vordergrund. Bleiben die Zahnhälse frei, wenn das Zahnfleisch zurückgeht, werden sie anfällig für Schmerzen, die Zähne lockern sich und können sogar ausfallen. Man würde gar nicht denken, dass ein gut durchblutetes Zahnfleisch auch wichtig ist. Über Die weißen Blutkörperchen bekämpfen auch im Zahnfleisch die nicht dazugehörigen fremden Eindringlinge und Krankheitserreger über die kleinen Blutgefässe. Durch ein sanftes Massieren kann man die Durchblutung unterstützen. Mit einer weichen Zahnbürste mit abgerundeten Borsten kann man auch das gesunde Zahnfleisch stimulieren, ohne es zu beschädigen. Die Putztechnik ist dabei auch sehr wichtig: mit kreisenden Bewegungen oder vertikalem Bürsten von Rot nach Weiß macht das ideale Ergebnis. Horizontal darf man nicht schrubben, und zu viel Druck beim Putzen sind ganz schlecht auch für das Zahnfleisch. Die Zahnbürste darf also nicht zu hart sein, denn über die Beschädigung von Zahnfleisch hinaus kann es auch Spuren am Zahnschmelz hinterlassen. Natürlich darf man wie oben bereits angedeutet, die Zahnzwischenräume auch nicht vergessen, je nach Belieben kann man mit zahlreichen verschiedenen Arten von Zahnseide und Interdentalbürsten für gesundes Zahnfleisch sorgen.
Welchen Einfluss hat unsere Ernährung auf Zahngesundheit? Einen erheblichen! Nach Daten der Universitäten in Bern und Zürich haben Menschen, die in einer Untersuchung über vier Wochen keine Mundhygiene verwendet haben, also keine Zähne geputzt, sich aber völlig anders ernährt haben zwar mehr Zahnbelag gezeigt, aber keine Entzündungen am Zahnfleisch. Zahnärzte und Ernährungsberater an den Universitäten in Freiburg und Würzburg haben eine Untersuchung durchgeführt, um herauszufinden, welchen Einfluss die Ernährung auf Zahngesundheit und besonders auf gesundes Zahnfleisch hat. An der Untersuchung nahmen zwei Gruppen teil: die Testgruppe ernährte sich ähnlich wie in der Steinzeit, komplexe Kohlenhydrate aus Gemüse und Obst, hochwertige Fette aus Nüssen und Samen, Fisch und nur wenig Fleisch. Die Kontrollgruppe hatte „typisch westliche” Mahlzeiten, Zucker, Weissmehlprodukte, Wurst und Fleisch. Nach vier Wochen konnte man sehen, dass obwohl der Zahnbelag gleich geblieben ist, die Entzündungen im Zahnfleisch um 50% gesunken sind. Das soll natürlich nicht heissen, dass man auf die klassische Mundhygiene verzichten sollte, nur soll der Reinigungsprotokoll mit dem Bewusstsein durchgeführt werden, dass die Ernährung eine mindestens so grosse Rolle spielt. Bei Zucker wundern wir uns nicht weiter, denn viele Erfahrungen, Untersuchungen weisen darauf hin, dass es wichtig ist, den Zuckerkonsum im Interesse der Zähne zu reduzieren. Zucker fördert die Entstehung aggressiver, säurehaltiger Zahnbeläge, die Karies und Zahnfleischentzündungen verursachen.
Die Erklärung für die guten Ergebnisse hinsichtlich der Entzündungen bei der obigen Studie ist wohl damit zu begründen, dass vor allem polyphenol-reiches (Polyphenole sind natürliche Stoffe, die in Pflanzen als bioaktive Substanzen vorkommen. Sie dienen den Pflanzen entweder als Schutz vor Fressfeinden oder sogar als Lockmittel für Insekten. Die richtigen Polyphenole sind gesundheitsfördernd und wirken im menschlichen Körper wie Antioxidantien) Gemüse und Obst Entzündungen verringert. Farbintensive Sorten (Beeren, Spinat, Rote Rübe) erhalten darüberhinaus besonders viele antioxidativ wirkenden Substanzen. Die Gemüse enthalten beispielsweise auch Nitrate, deren regelmässiger Verzehr auch die Entstehung von Entzündungen wohltuend beeinflusst. Das Nitrat löst sich im Speichel der Patienten auf, und wird zu Nitrit umgewandelt, und im Magen zu Stickstoffmonoxid. Dieser hilft unserem Körper, Entzündungen zu reduzieren.
Wenn Sie jetzt an den Kopf fassen und überrascht sind, dass der Verzehr von Nitrat gesund sein soll, muss ein wichtiges Missverständnis hier auch ganz dringend geklärt werden. Dieses ist, dass nitrathaltige Lebensmittel im Verdacht seien, Krebs auszulösen. Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen nitratgepökelten Wurst- und Fleischwaren und nitrathaltigem Gemüse. Im ersten Fall kann bei einem Verzehr von grossen Mengen damit gerechnet werden, dass sich Nitrite und Amine verbinden und Nitrosamin entsteht. Dieser steht tatsächlich im Verdacht, die Entstehung von Magenkarzinomen zu fördern. Bei Gemüse ist es jedoch anders, denn sie enthalten nicht nur Nitrate, sondern alle möglichen Stoffe, u.a. Vitamine, allen voran Vitamin C oder Polyphenole. Gerade das Vitamin C unterbindet, dass überhaupt Nitrosamine entstehen können. Für gesundes Zahnfleisch ist es also auf jeden Fall fördern, viel Gemüse und Obst zu essen und auf eine ausgewogene Ernährung im allgemeinen zu achten.
Gesundes Zahnfleisch ist zartrosa oder blassrosa, darf auf keinen Fall rot sein, denn das bedeutet bereits eine Entzündung. Wichtig ist auch, dass das Zahnfleisch die Zahnhälse bedeckt und schützt, daher hat es eine sehr wichtige Funktion für die Zähne.
Ein Prozess, der das gesunde Zahnfleisch beeinflusst und nachhaltige Auswirkung auch auf die Zähne hat fängt häufig mit scheinbar harmloser Zahnfleischblutung an. Im zweiten Schritt oder gleichzeitig entzündet sich das Zahnfleisch und wird stark rot. Hier muss man ganz schnell eingreifen, um einen Zahnfleischschwund vorzubeugen.
Sobald sich Symptome melden, die auf ein Problem im Zahnfleisch hindeuten, sofort handeln. Unter Umständen ist es wichtig, sofort eine Umstellung in der Ernährung zu vollbringen. Ganz wichtig ist es, mit dem Rauchen aufzuhören. In der Zahnpflege ist besondere Vorsicht zu empfehlen: keine zu harte Zahnbürste, gründliches Putzen der Zahnzwischenräume, Entfernung von Zahnbelag und ein häufiges Putzen der Zähne ist notwendig.
Die Schmerzen beim Zahnfleisch können mehrere Gründe haben. Es kann sich um ein geschwächtes Immunsystem nach einer Krankheit, hormonelle Veränderungen oder einen Prozess handeln, in dem sich Zahnfleischrückgang anbahnt, aber eine aktuelle Infektion oder akute Entzündung sind auch wahrscheinlich. Wichtig dabei ist es, sofort zu handeln und mit sanften Massnahmen das Zahnfleisch zu schützen und wieder gesund werden zu lassen. Diese sind wie im Artikel beschrieben die gesunde Ernährung, die richtige Putztechnik und der regelmässige Zahnarztbesuch.
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